Neben Informationen zu den aktuell verfügbaren Technologien der Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm und dessen Aschen seien in den Kennblättern Angaben zu bereits realisierten Referenzanlagen und den erzeugten Phosphor-Rezyklaten enthalten. In Zusammenarbeit mit Experten von Ingenieurbüros und den Verfahrensanbietern sollen die Datenblätter von nun an laufend aktualisiert werden. Damit stehe den Betreibern von Kläranlagen, die künftig zur Phosphorrückgewinnung verpflichtet sind, ein stets marktaktuelles Kompendium zur Verfügung, das als Entscheidungsgrundlage für die Auswahl des geeigneten Rückgewinnungsverfahrens dienen soll.
Tappeser betonte, dass Kommunen, die sich um die Rückgewinnung von Phosphor bemühen, die natürlichen Ressourcen schonen. „In Hessen stehen wir in engem Austausch mit den Betreibern von Kläranlagen, Klärschlammverbrennungs- und Phosphorrückgewinnungsanlagen“, sagte sie. Ziel sei es, gemeinsam kluge regionalbezogene Lösungen zu finden und die anfallenden Klärschlämme als Rohstoffquelle für Phosphor zu etablieren. Dabei seien die technischen Kennblätter eine gute ergänzende Hilfe.
Griese erklärte, als Mitglied bei der DPP unterstütze das rheinland-pfälzische Umweltministerium die unterschiedlichen Ansätze zur Phosphorrückgewinnung. „Hierbei hören unsere Überlegungen nicht bei der Rückgewinnung des Phosphors auf, sondern beziehen die anschließende weitere Verwendung des Phosphors zum Beispiel als Düngemittel ausdrücklich mit ein“, machte er deutlich. So hätten die Länder eine Bundesratsentschließung auf den Weg gebracht, mit der die Bundesregierung gebeten wird, die Zulassung von sekundären Phosphaten aus Klärschlämmen als Düngemittel zu beschleunigen. Hierzu sollen auch Gefäßversuche im Gewächshaus nach standardisierten Vorgaben sowie vorläufige befristete Zulassungen genutzt werden.