Durch die vermehrt stattfindende Inspektion von Grundstücksentwässerungen sei festzustellen, dass an die Grundstücksentwässerungen eine Vielzahl von Drainagen angeschlossen sei, erklärte die Vereinigung. Die dadurch verursachten technischen Komplikationen und auch wirtschaftlichen Folgen seien deutschlandweit ein zunehmendes Problem. Das Thema richte sich daher an alle Entwässerungsbetriebe, Ingenieurbüros, Bürger und den Verbraucherschutz.
Der Themenband „Drainagen“ soll nach Ansicht der Vereinigung die Problemstellung und gegebenenfalls die Ist-Situation in Deutschland darstellen, das Thema rechtlich einordnen und würdigen, die technischen Auswirkungen von Drainagen für die Entwässerung beleuchten und Informationen zum Anteil des Drainagewassers (Fremdwasser) im Vergleich zum Gesamtablauf der zugehörigen Kläranlage geben. Zudem soll es um wirtschaftliche Auswirkungen von Drainagen auf die Abwassergebühren, Anschlussbedingungen und bauliche Ausbildung sowie Handlungsempfehlungen für den Abwasserbeseitigungspflichtigen gehen. Weitere im Themenband zu behandelnde Aspekte sind Möglichkeiten der Einleitmengenermittlung und die Bürgerberatung. An der Mitarbeit interessierte Fachleute werden gebeten, sich an Christian Berger von der Bundesgeschäftsstelle der DWA zu wenden, E-Mail: berger@dwa.de.
Weiter teilte die DWA mit, dass sie den Entwurf des Merkblatts DWA-M 143-16 „Sanierung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden - Teil 16: Reparatur von Abwasserleitungen und -kanälen durch Roboterverfahren“ vorgelegt und zur öffentlichen Diskussion gestellt habe. Das aktualisierte Merkblatt sei für Entwässerungssysteme bestimmt, die hauptsächlich erdüberdeckt als Freispiegelsysteme betrieben werden. Der Anwendungsbereich gelte von dem Punkt an, ab welchem das Abwasser das Gebäude oder die Dachentwässerung verlässt oder in einen Straßenablauf fließt, bis zu dem Punkt, wo das Abwasser in eine Behandlungsanlage oder in einen Vorfluter eingeleitet wird. Abwasserleitungen und -kanäle unterhalb von Gebäuden seien hierbei eingeschlossen, sofern sie nicht Bestandteil der Gebäudeentwässerung sind.
Zur Behebung von örtlich begrenzten Schäden in Abwasserleitungen und -kanälen durch Reparatur liegen für den Einsatz von Roboterverfahren vielfältige Erfahrungen vor, machte die Vereinigung deutlich. Mit dem Merkblatt werde für diese Verfahren eine standardisierte Beschreibung vorgelegt. Gegenüber dem Merkblatt DWA-M 143-16 vom Dezember 2006 seien dabei insbesondere zwischenzeitlich eingetretene Veränderungen hinsichtlich Gesetzen und Verordnungen, DIN-Normen, des DWA-Regelwerks und der Unfallverhütungsvorschriften sowie technische Neuerungen berücksichtigt worden. Bis zum 31. Januar 2019 können Hinweise und Anregungen schriftlich, möglichst in digitaler Form, an Christian Berger, berger@dwa.de, geschickt werden.
Darüber hinaus hat die DWA den Entwurf des Merkblatts DWA-M 154-1 „Geruchsemissionen aus Abwasseranlagen - Teil 1: Grundlagen“ veröffentlicht und ebenfalls bis zum 31. Januar 2019 zur öffentlichen Diskussion gestellt. Geruchsprobleme im Zusammenhang mit Abwassersystemen nähmen faktisch und in der Wahrnehmung zu. Aus diesem Grund sei die bestehenden Regelwerkspublikationen, das Merkblatt ATV-DVWK-M 154 „Geruchsemissionen aus Entwässerungssystemen - Vermeidung oder Verminderung“ vom Oktober 2003 und das Merkblatt ATV-M 204 „Stand und Anwendung der Emissionsminderungstechnik bei Kläranlagen - Gerüche, Aerosole“ vom Oktober 1996, zusammengeführt und überarbeitet worden. Dabei wurde der Schwerpunkt auf Geruchsemissionen gelegt.
Aufgrund der Komplexität des Themas werde das neue Merkblatt in zwei Teilen veröffentlicht, hieß es weiter. Der Grundlagenteil behandle die allgemeinen Aspekte. Der Teil 2 soll exemplarisch die praktische Umsetzung der in Grundzügen erläuterten Sachverhalte zeigen. Inhalt des ersten Teils sind rechtliche und technische Grundlagen von Gerüchen, das notwendige Konfliktmanagement, die Einleitung und Entstehung von Geruchsstoffen in Entwässerungssystemen und deren Emission in die Atmosphäre, die Messung und Bewertung von Abwassergerüchen, planerische, bauliche und betriebliche Maßnahmen zur Vermeidung von Geruchsproblemen sowie Maßnahmen der Symptombekämpfung durch Abwasser- und Abluftbehandlung. Hinweise und Anregungen erbittet die DWA schriftlich, möglichst in digitaler Form, an Birthe Tschocke-Al Horda, tschocke@dwa.de.
Weitere Infos zu den Merkblättern sind auf den Seiten der DWA zu finden.