Schwedischer Wasserverband warnt vor Silberemissionen aus Funktionskleidung


Die Ergebnisse seien beunruhigend, sagte der Umweltexperte von Svenskt Vatten, Anders Finnson. Die Silberpartikel gelangten durch das Waschen ins Abwasser und stellten eine Bedrohung sowohl für den Wasserkreislauf als auch für Lebewesen in Seen und Meeren dar.


Für seine Untersuchung hatte der Verband so genannte „geruchlose Sportbekleidung“, die mit Silber behandelt ist, analysieren lassen. Dabei sei herausgekommen, dass nach zehn Maschinenwäschen 31 bis 90 Prozent des Silbers aus der Kleidung ausgewaschen war. Aus diesem Grund ruft Svenskt Vatten dazu auf, mit Silber behandelte Funktionskleidung zu meiden. „Sie verursacht große Umweltprobleme in der Zukunft, und weil das Silber ausgewaschen wird, ist es völlig nutzlos, diese Kleidung zu kaufen, sagte Finnson.


Der Verband weist darauf hin, dass antibakterielles Silber giftig ist. Es werde in der EU daher als Biozid eingestuft. Silber stehe bei der schwedischen Chemikalienagentur ganz oben auf der Liste der umweltgefährdenden Stoffe. Ein Großteil des Silbers sei heute auf dem Meeresboden zu finden, wo es für Wasserorganismen eine große Bedrohung darstelle.


Durch die Analyse sei klar, dass antibakterielles Silber aus Funktionstextilien die größte bekannte Silberquelle in Kläranlagen ist, betonte Svenskt Vatten. Die Silbermenge in den Kläranlagen müsse um mehr als die Hälfte reduziert werden, damit der Wasserkreislauf langfristig nachhaltig ist. Antibakterielles Silber aus Kleidungsstücken sorge jedoch für einen umgekehrten Trend, was der falsche Weg sei. „Wir wollen das Silber im Abwasser nicht“, betonte Finnson.


Aufgrund der Analyseergebnisse hat Svenskt Vatten Waschtipps für mit Silber behandelte Sportbekleidung entwickelt. Nach dem Willen des Verbands sollen Verbraucher die Funktionskleidung von Hand waschen und das Waschwasser zum Recyclinghof bringen. Besser sei es jedoch, keine mit Silber behandelte Kleidung zu kaufen.


„Wir werden immer daran arbeiten, Schadstoffe an der Quelle zu entfernen“, erklärte Finnson. Daher müsse der Handel damit beginnen, den Verkauf seiner mit Silber behandelten Textilien auslaufen zu lassen. Zudem weist der Verband darauf hin, dass Läden, die Kleidung mit Bioziden verkaufen, gesetzlich verpflichtet sind, die Kleidungsstücke eindeutig zu kennzeichnen. Der Bericht „Silverläckan“ zeige, dass der Handel dieser Verpflichtung in vielen Fällen nicht nachkomme. Dazu gehöre unter anderem Adidas, Add Nature und Fitnessbutiken.se. Svenskt Vatten will sie daher der schwedischen Chemikalienagentur melden.