Das geht aus Daten der Europäischen Umweltagentur (EUA) hervor, die sie nach Maßgabe der Wasserrahmenrichtlinie erhoben und in ihrem jüngsten Bericht über die Wasserqualität veröffentlicht hat. Generell sei die Forschung über die direkte Freisetzung von Quecksilber in Wasser noch nicht so weit entwickelt wie die über Emissionen in die Atmosphäre, schreibt die EUA in einem aktuellen Bericht zu Quecksilber in der Umwelt. Daher lägen hier nur wenige Daten vor.
Die Quecksilberemissionen in Wasser seien in Europa geringer als auf anderen Kontinenten, vor allem weil einige der Quellen für die globalen Emissionen in Europa nicht so relevant seien. Darunter falle der Quecksilberbergbau, die Chloralkaliindustrie und der Goldbergbau im kleinen Maßstab. Erste Schätzungen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und des Arctic Monitoring and Assessment Programme (AMAP) aus dem Jahr 2008 über die Freisetzung von Quecksilber in das Wasser aus direkten Emissionen in Europa beliefen sich auf rund acht Tonnen. Dies entspreche in etwa den Daten des Europäischen Schadstoffemissionsregisters (E-PRTR).
Aus den Daten des Registers gehe hervor, dass kommunale Kläranlagen die dominierende Quelle für Quecksilberemissionen in das Wasser sind, heißt es in dem Bericht der EUA weiter. Die ursprüngliche Quelle sei jedoch nicht die Kläranlage selbst, da sich das Quecksilber bereits im Abwasser befinde. Stattdessen verursachten vor allem industrielle und gewerbliche Aktivitäten Quecksilberemissionen. Andere Sektoren, die wesentlich zu den Emissionen in das Wasser beitrügen, seien die chemische Industrie und die Energieerzeugung.