Projekt erforscht bessere Abscheidung von Straßenschmutz aus dem Regenwasser


Die Wissenschaftler arbeiten den Angaben zufolge an einem Versuchsstand an der Bundesstraße 64 im Stadtgebiet von Höxter, wo sie bei Regen automatisiert Proben aus dem abfließenden Wasser entnehmen. „Die vorhandenen Partikel analysieren wir anschließend mit unterschiedlichen Messmethoden, beispielsweise hinsichtlich ihrer Größe und Dichte“, sagte  Professor Joachim Fettig vom Fachgebiet Wassertechnologie der Hochschule Ostwestfalen-Lippe des Forschungsschwerpunktes „Nachhaltige Wasserwirtschaft und vorsorgender Gewässerschutz“, der auch Sprecher des Forschungsschwerpunktes „Nachhaltige Wasserwirtschaft und vorsorgender Gewässerschutz“ der Hochschule OWL ist. Die betrachteten Partikel, die im Projektnamen als „Fraktion AFS-fein“ benannt sind, sind abfilterbare Stoffe (AFS), die kleiner als 63 Tausendstel eines Millimeter sind, heißt es weiter.


Datensammlung im Zeitraum von zwei Jahren


Die Forscher sammeln im Rahmen des Projekts mit dem Titel „Erfassung und weitergehende Charakterisierung der Fraktion AFS-fein im Zu- und Ablauf von dezentralen Anlagen zur Behandlung des Niederschlagswassers von Verkehrsflächen“. über einen Zeitraum von zwei Jahren Daten bei mehreren Dutzend Regengüssen. Neben Metallen und organischen Verunreinigungen stehe dabei auch das Thema Mikroplastik im Fokus. Mikroplastik werde aktuell stark diskutiert, allerdings vor allem im Bereich der Kläranlagen - der Nachweis im Straßenwasser sei „Pionierarbeit“, sagte Fettig. Die Wissenschaftler der Hochschule OWL kooperieren in diesem Gebiet mit der Hochschule Rhein-Main, in deren Labors die Mikroplastik-Analysen stattfinden.


Projekt verfolgt zeitlichen Verlauf des Regens


Das Projekt in Höxter verfolgt den Angaben zufolge auch den zeitlichen Verlauf des Regens und gehe damit der Frage nach, ob bzw. inwieweit das am Anfang eines Regengusses fallende Wasser am stärksten verschmutzt wird. Zum anderen bringen die Wissenschaftler die Wasserverunreinigungen mit Verkehrsdaten in Verbindung. Dazu hätten sie ein Messsystem installiert, das erfasst, wie viele Fahrzeuge – getrennt nach PKW, LKW und Bussen – den Versuchsstand passieren.   


In einem inzwischen abgeschlossenen Forschungsprojekt haben die Wissenschaftler Abscheider untersucht, mit denen das Wasser behandelt wird. Dazu seien Messungen in Straßenabläufen durchgeführt und mit Labordaten verglichen worden. Es habe sich gezeigt, dass die Abscheider im Einsatz an der Straße nicht so gut arbeiteten, wie aus dem Verhalten im Labor zu erwarten sei, sagte Fettig.