Das haben Forscher des Schweizer Wasserforschungsinstituts Eawag und der ETH Zürich herausgefunden, indem sie das Edelmetall Palladium als Tracer in Nanoplastikteilchen eingebaut haben. Diese innovative Methode habe großes Potential, dem Verhalten von Nanoplastik in technischen Systemen und in der Umwelt auch in anderen Fällen auf die Spur zu kommen, erklärte die Eawag.
Viele winzige Plastikpartikel in der Größenordnung von 100 Nanometern werden in vielen Produkten angewendet, etwa um Farb- oder Duftstoffe zu verkapseln, oder dienen als Zusätze in Shampoos und Kosmetika, erklärte das Institut. Noch während der Nutzung des Produkts landen viele von ihnen direkt im Abwasser. Zusammen mit weiterem Plastik, das zum Beispiel vom Reifenabrieb über die Straßenentwässerung komme, gelangen die Teilchen zu Kläranlagen. Doch bisher sei es nicht gelungen, sie dort zu messen.
Durch den Einbau von Palladium in Plastikteilchen konnte die Forschergruppe die Wege von Nanoplastik verfolgen, berichtete die Eawag weiter. Das Edelmetall könne mit Standardmethoden relativ einfach analysiert werden. In ihrer in der Zeitschrift nature nanotechnology publizierten Arbeit zeigen die Forscher, wie sie damit erfolgreich das Verhalten von Nanoplastik im Belebtschlammverfahren einer Kläranlage im Labormaßstab untersucht haben: Laut Projektleiterin Denise Mitrano werden die Nanoplastikpartikel sehr rasch an die Klärschlammflocken gebunden. Die Elimination erreiche einen Wert von über 98 Prozent. „Solange der Klärschlamm nicht auf die Felder gebracht, sondern wie in der Schweiz verbrannt wird, gelangt also nur sehr wenig Nanoplastik in die Umwelt“, sagte Mitrano. Das sei ein positiver Befund.