Herforder Abwasser GmbH baut vierte Reinigungsstufe


Die Inbetriebnahme der neuen Anlage, mit deren Bau bereits begonnen worden sei, ist den Angaben zufolge für den Herbst 2020 geplant. Die Investitionskosten betragen brutto ca. 13 Millionen Euro. Ungefähr 70 Prozent davon wird durch das Land Nordrhein Westfalen gefördert.

Jede Anlagenstraße verfüge über eine Kapazität von 450 Kubikmeter Abwasser pro Stunde. Der Auftrag sei das Ergebnis jahrelanger Zusammenarbeit zur Erforschung effizienter und wirtschaftlicher Verfahren beim Einsatz für eine vierte Reinigungsstufe am Standort. Eine nach dem Verfahren arbeitende Pilotanlage mit einer Kapazität von bis zu 50 Kubikmeter Abwasser pro Stunde war im Sommer 2015 in Betrieb gegangen.


„Die Ergebnisse der jahrelangen gemeinsamen Studien haben deutlich gezeigt, wie einfach und effizient der Einsatz von Pulveraktivkohle ist. Die Elimination von Spurenstoffen aus dem Abwasser kann mit unserem Verfahren sowohl baulich als auch wirtschaftlich verlässlich gelingen”, sagte Jürgen Barthel, verantwortlich für die Geschäftsentwicklung bei Veolia Water Technologies Deutschland.


Durch die Errichtung der vierten Reinigungsstufe soll eine weitgehende Elimination von Spurenstoffen wie Arzneimitteln, Röntgenkontrastmitteln, Kosmetikprodukten, Haushaltschemikalien, Bioziden und Pestiziden sowie Industriechemikalien aus dem Abwasser erzielt werden, die in konventionell ausgerüsteten Kläranlagen gar nicht oder nur teilweise eliminiert werden können. 


Ein entscheidender Vorteil des „Actiflo-Carb“-Verfahrens gegenüber konventionellen Pulveraktivkohleverfahren besteht laut Veolia in der deutlich geringeren Größe. Beengte Platzverhältnisse erschwerten die Aufrüstung für viele Kläranlagen erheblich. In der Kombination mit den Hydrotech-Filtern als „Actiflo Disc-Anlage“ stehe zudem eine technische und ebenso wirtschaftliche Alternative zu Sandfiltern als Nachbehandlungsstufe zur Verfügung.