„Die Energiewende kann nur gelingen, wenn die Energieversorgung neu ausgerichtet wird: Sie muss dezentral, flexibel und bezahlbar sein. Ein Baustein ist die Gewinnung von Biogas aus Klärschlamm. Die hohe Flexibilität der Biogasstromproduktion leistet einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit“, sagte Staatssekretär Thomas Griese in Landau i. d. Pfalz bei der Übergabe des Bescheids. Die Kläranlage könne dass weitgehend energieautark betrieben werden.
Das interkommunale Projekt kostet den Angaben zufolge rund fünf Millionen Euro. „Es besteht nun die Möglichkeit, Biogas zu gewinnen und damit Eigenstrom für die Abwasserbehandlung zu erzeugen. Damit können jährlich 312 Tonnen CO2 eingespart werden“, sagte Griese. Dem Abwasserzweckverband Klingbachgruppe gehören die Verbandsgemeinden Landau-Land, Annweiler, Bad Bergzabern sowie das Pfalzklinikum und die Gebietswinzergenossenschaft Deutsches Weintor an, hieß es. Mit dem Umbau soll die bisher aerob betriebene Kläranlage in eine energieoptimierte Faulungsanlage umgestellt werden. Das Ziel sei, den Anteil der elektrischen Eigenversorgung auf mehr als 55 Prozent und die thermische Eigenversorgung auf 98,5 Prozent anzuheben.
„Das Land Rheinland-Pfalz hat bereits zahlreiche Projekte dieser Art gefördert: Zum einen werden Kläranlagen, die Biogas produzieren, unterstützt, zum anderen geht es um die Umrüstung und Steigerung der Energieeffizienz“, so der Staatssekretär. Insgesamt produzieren dem Minister zufolge 87 Anlagen in Rheinland-Pfalz Biogas. Bei zehn weiteren Anlagen sei eine Umrüstung vorgesehen.
Derzeit wird laut Giese aus Klärgas rund 50.000 Megawattstunden Strom im Jahr produziert. „Die optimierten Kläranlagen dienen dabei dem Klimaschutz und dem Schutz unserer Gewässer. Aus diesem Grund wurden die Förderrichtlinien so überarbeitet, dass Themen wie die Energieeffizienz und Abwasserreinigung zur Verringerung der Nährstoffeinträge gestärkt werden.“