Auf diese Weise lasse sich bereits während der Abwasserbehandlung Phosphor aus Klärschlamm zurückgewinnen, teilte die EPFL mit. Derzeit werde eine große Pilotanlage errichtet. Das System soll 2022 in einer Kläranlage installiert werden.
Das Verfahren komme ohne vorherige Trocknung oder weitere Vorbehandlung des Schlamms aus, erklärte Frédéric Juillard, CEO von TreaTech. Der Schlamm werde in einen Hochdruck-Hochtemperaturabscheider geleitet, wo er in einen superkritischen Zustand, d.h. zwischen Flüssigkeit und Gas, übergeht. Die dort vorherrschenden Druck- und Temperaturverhältnisse lägen bei über 22,1 MPa bzw. 400 Grad Celsius. Dadurch werde die Löslichkeit des Phosphors und der Mineralsalze so stark reduziert, dass sie zu Feststoffen kristallisieren, die sich leicht abtrennen lassen. „Über 90 Prozent des Phosphors können zurückgewonnen werden“, betonte Juillard.
Das Unternehmen hat nach Angaben der EPFL im Schweizer Paul Scherrer Institut einen Projektpartner gefunden, der einen neuartigen Reaktor entwickelt habe. Dieser nutze Ruthenium als Katalysator und erreiche so eine fast vollständige Umwandlung des Klärschlamms in Biogas. Das dabei entstehende Wasser sei ungiftig.