Substanzen aus der Landwirtschaft beinträchtigen die Kleinlebewesen hingegen mehr. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie eines interdisziplinären Teams des Schweizer Wasserforschungsinstituts Eawag, die im Fachmagazin „Science of the Total Environment“ erschienen ist.
Kommunale Kläranlagen und die Landwirtschaft gehören zwar zu den Hauptquellen von Verunreinigungen in Flüssen und Bächen, erklärte das Institut. Über den relativen Einfluss beider Quellen sei bisher nur wenig bekannt. Im Projekt „EcoImpact“ seien Eawag-Forscher Christian Stamm und sein Team dieser Wissenslücke auf den Grund gegangen. Hierzu nahmen sie zwischen 2013 und 2014 an 23 Kläranlagen-Standorten jeweils ober- und unterhalb der Abwassereinleitungen alle zwei Monate Wasserproben und bestimmten die Wasserqualität und die vorkommenden Substanzen. Jeweils im Frühling bestimmten sie die oberhalb und unterhalb vorkommenden Kleinlebewesen in den Bächen.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Landwirtschaft den Einfluss von organischen Verunreinigungen aus Kläranlagen überdeckt. So veränderte sich das Vorkommen von Insekten und anderen Kleinlebewesen unterhalb von Abwasserausläufen nur schwach, berichtete die Eawag. Landwirtschaftliche Einträge dagegen beeinflussen die gesamte Artenvielfalt merklich. „Gerade empfindliche Arten waren in Gebieten mit intensivem Ackerbau rar“, sagte Stamm. Dazu gehörten beispielsweise verschiedene Eintags- oder Steinfliegen. Vor allem Pestizide hätten negative Auswirkungen.