Mittelhessen: Konsortium erarbeitet Konzept zur Klärschlammverwertung


Die Projektpartner wollen ein Konzept entwickeln, das „für alle Kläranlagen der Partner-Kommunen in der erweiterten Region Mittelhessen unabhängig von der Größenklasse eine zukunftsweisende, sehr weitgehende energetische und stoffliche Verwertung mit Phosphor-Rückgewinnung realisiert und den Phosphor als Dünger in der regionalen Landwirtschaft nutzt“, sagte Theilen. Der getrocknete Klärschlamm, der annähernd den Heizwert von Braunkohle hat, soll in einem zentralen Heizwerk in Gießen verbrannt und die Energie in das Fernwärmenetz der Stadt eingespeist werden.


Bisher hätten etwa 35 Kommunen Interesse an einer Zusammenarbeit gezeigt, berichtete die Hochschule weiter. Theilen schätzt, dass pro Jahr in deren Kläranlagen fast 75.000 Tonnen Klärschlamm anfallen. Ziel sei die Gründung einer kommunalen Gesellschaft zur regionalen Klärschlammverwertung. Das Projekt laufe bis Juli dieses Jahres. Wenn das Konzept des mittelhessischen Konsortiums das BMBF überzeugt, bestehe für die anschließende Realisierung die Aussicht auf eine Förderung in Höhe von fünf bis sieben Millionen Euro.


In der aktuellen Konzeptphase seien viele rechtliche, technische, wirtschaftliche und logistische Fragen zu klären, hieß es weiter. Einbezogen seien das Hessische Umweltministerium, das Regierungspräsidium Gießen und die mittelhessischen Landkreise, die das Projekt unterstützen, aber in der Realisierungsphase auch Genehmigungsbehörden sind. Weitere Gesprächspartner seien die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main und der Hessische Bauernverband zur Entwicklung eines Vermarktungskonzepts für den Dünger.