Der gesamte Faulschaum des Klärwerks Göppingen – ca. 70.000 m³ Faulschlamm pro Jahr – soll in der Anlage behandelt werden, erklärte das Ministerium gegenüber EUWID. Hierbei wird ein modifiziertes AirPrex-Verfahren mit integrierter thermisch-chemischer Desintegration angewendet. Dadurch sollen zusätzlich zur Rückgewinnung des Phosphors positive Nebeneffekte im Klärwerksbetrieb erzielt werden.
Durch dieses Verfahren wird den Angaben zufolge unter anderem die Gasausbeute und somit der Energieertrag der Anlage erhöht, die zu entsorgende Klärschlammmenge reduziert sowie die Entwässerbarkeit des Klärschlamms verbessert. Laut dem Ministerium wird mit einer jährlichen Ausbeute von bis zu 110 Tonnen Magnesium-Ammonium-Phosphat-Dünger (MAP) gerechnet – MAP hat eine höhere Schadstofffreiheit als Rohphosphatdünger bei gleichzeitig guter Pflanzenverfügbarkeit und Düngewirkung.
Die stationäre Versuchsanlage ist auf einen unbefristeten Dauerbetrieb ausgelegt. Es handele sich um eine Versuchsanlage, da die hier eingesetzte Verfahrenskombination in dieser Form bislang noch in keiner anderen Anlage im praktischen Betrieb eingesetzt wurde.
Das Umweltministerium und die Stadtentwässerung Göppingen beabsichtigen nach eigenen Angaben, bei erfolgreichem Versuchsbetrieb der Anlage gemeinsam mögliche Maßnahmen zum Ausbau der Anlage zu einer großtechnischen Pilotanlage zu prüfen.