Es handelt sich dabei um wenige inhaltliche Änderungen und Ergänzungen redaktioneller Art gegenüber dem Merkblatt ATV-DVWK-M 115-3 aus dem August 2004, teilte die Vereinigung mit. Das alte Merkblatt werde zurückgezogen.
Die Notwendigkeit zur Überwachung der Indirekteinleiter und als Voraussetzung dafür die Erstellung eines Indirekteinleiterkatasters ergibt sich aus der wasserrechtlichen Verpflichtung der Kommunen zur Abwasserbeseitigung, stellt die DWA fest. Das Indirekteinleiterkataster erfasse die für die Indirekteinleitung relevanten Daten aller im Einzugsgebiet einer Kläranlage angesiedelten abwasserproduzierenden Betriebe. Hierzu hat die DWA einen allgemeingültigen Mustererhebungsbogen entwickelt, der im Merkblatt wiedergegeben ist.
Allgemeingültiger Erhebungsbogen für Indirekteinleiterkataster muss durch branchenspezifischen Teil ergänzt werden
Die Vereinigung weist darauf hin, dass der allgemeingültige Teil des Erhebungsbogens jeweils durch einen branchenspezifischen, an die örtlichen Gegebenheiten angepassten Teil ergänzt werden muss. Um die individuelle Erstellung des branchenspezifischen Erhebungsbogens zu erleichtern, enthalte das Merkblatt neben Beispielbögen für ausgewählte Branchen eine Checkliste, aus der die wesentlichen Inhalte eines solchen Fragebogens hervorgehen.
Auf Basis der abgefragten Daten, von Betriebsbegehungen und Probenahmen erfolge schließlich die Bewertung der Indirekteinleitungen und die Ermittlung des Gefahrenpotenzials, führt die DWA weiter aus. Das Merkblatt stelle hierzu eine Bewertungsmatrix zur automatischen Berechnung des Gefahrenpotenzials vor, die den Käufern des Merkblatts in einem Excel-gestützten Formblatt kostenfrei zum Download zur Verfügung gestellt werde. Diese Bewertung münde in die Einstufung in eine Untersuchungsklasse, die maßgebend für die festzulegenden behördlichen Probenahmen pro Jahr ist.
Hinweise zum Aufspüren unerlaubter Indirekteinleitungen
Neben Empfehlungen zur Durchführung der Probenahme enthält das Merkblatt auch Hinweise zum Aufspüren unerlaubter Indirekteinleitungen, zum Umgang mit Satzungsverstößen und zum Geltendmachen von Untersuchungsaufwendungen, so die DWA. Um die Vielzahl der Indirekteinleiter mit den dazugehörigen Mess- und Probenahmestellen, Probenahmen und Analysenergebnissen effektiv bearbeiten zu können, empfehle sich der Einsatz eines EDV-gestützten Indirekteinleiterkatasters. Das Merkblatt benenne die Voraussetzungen, die eine solche Software erfüllen sollte.
DWA-M 115-3 hat einen Umfang von 67 Seiten. Unter der ISBN 978-3-88721-875-1 kann es zum Ladenpreis von 87,50 Euro erworben werden. Fördernde DWA-Mitglieder zahlen 70 Euro.
Reparatur von Abwasserleitungen und -kanälen mittels Roboterverfahren
Ebenso neu erschienen ist das Merkblatt DWA-M 143-16 „Sanierung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden – Teil 16: Reparatur von Abwasserleitungen und -kanälen durch Roboterverfahren“. Es befasst sich laut DWA mit der grabenlosen Reparatur von Abwasserleitungen und -kanälen mittels Roboterverfahren, die mit vor Ort härtenden Werkstoffen durchgeführt wird. Damit regle es Entwässerungssysteme, welche hauptsächlich erdüberdeckt als Freispiegelsysteme betrieben werden. Das Merkblatt richtet sich an alle im Bereich der Sanierung von Entwässerungssystemen planenden, betreibenden sowie Aufsicht führenden Institutionen als auch an Sanierungsfirmen.
Der Anwendungsbereich gelte von dem Punkt an, ab welchem das Abwasser das Gebäude bzw. die Dachentwässerung verlässt oder in einen Straßenablauf fließt, bis zu dem Punkt, wo das Abwasser in eine Behandlungsanlage oder in einen Vorfluter eingeleitet wird, macht die DWA deutlich. Abwasserleitungen und -kanäle unterhalb von Gebäuden seien hierbei eingeschlossen, sofern sie nicht Bestandteil der Gebäudeentwässerung sind.
DWA: Schadhafte Abwasserleitungen sind eine Gefahr für die Umwelt
Die Vereinigung betont, dass schadhafte Abwasserleitungen und -kanäle ein Gefährdungspotenzial für die Umwelt und insbesondere für das Grundwasser und den Boden sind. Zur Behebung von örtlich begrenzten Schäden durch Reparatur lägen für den Einsatz von Roboterverfahren vielfältige Erfahrungen vor. Mit dem Merkblatt werde für diese Verfahren eine standardisierte Beschreibung vorgelegt.
Das Merkblatt DWA-M 143-16 erschien erstmalig im Dezember 2006, ruft die DWA in Erinnerung. Mit Veröffentlichung des Arbeitsblatts DWA-A 143-7 „Sanierung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden – Teil 7: Reparatur von Abwasserleitungen und -kanälen durch Kurzliner, T-Stücke und Hutprofile (Anschlusspassstücke)“ im November 2017 seien die Hutprofile aus dem Teil 16 herausgelöst und in das Arbeitsblatt DWA-A 143-7 überführt worden. DWA-M 143-16 befasse sich ausschließlich mit den Reparaturtechniken mittels Roboterverfahren. Für die Bauausführung gelte zudem das Merkblatt DWA-M 144-16 „Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen (ZTV) für die Sanierung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden – Teil 16: Spachtel- und Verpressverfahren“.
Aktualisierte Version berücksichtigt neue rechtliche Bestimmungen
Vom Merkblatt DWA-M 143-16 aus dem Dezember 2006, das zurückgezogen wird, unterscheidet sich die aktualisierte Version insbesondere dadurch, dass zwischenzeitlich eingetretene Veränderungen hinsichtlich Gesetzen und Verordnungen, DIN-Normen, des DWA-Regelwerks und der Unfallverhütungsvorschriften berücksichtigt wurden. Zudem wurden Anschlusskanalroboter, Höchstdruck-Wasserstrahlroboter und Satellitensysteme neu aufgenommen, während die Verfahren Fräsroboter, Spachtelroboter und Verpressroboter vertiefend beschrieben wurden. Als weitere Neuerung nennt die DWA unter anderem vertiefte Anforderungen an die Qualität sowie einen Abschnitt zu den Kosten- und Umweltauswirkungen.
Das 95-seitige Merkblatt DWA-M 143-16 hat die ISBN 978-3-88721-877-5 und ist zum Ladenpreis von 94 Euro erhältlich. Für fördernde DWA-Mitglieder kostet es 75,20 Euro.