DWA-Präsident Uli Paetzel äußerte sich positiv zu den Ergebnissen: „Die Leistungen von Kläranlagen für die Bürgerinnen und Bürger, besonders aber für eine intakte Umwelt, werden in der Öffentlichkeit oft als allzu selbstverständlich hingenommen oder überhaupt nicht wahrgenommen. Dabei leisten die Kläranlagen im Land gute Reinigungsleistungen“, erklärte er.
Den Zahlen der DWA zufolge haben sich 5.462 Kläranlagen mit einer Ausbaukapazität von 132,2 Mio. Einwohnerwerten (EW) am 31. DWA-Leistungsnachweis beteiligt. Das entspreche einer Quote von 87,1 Prozent und könne als repräsentativ angesehen werden. Die Abbaugrade für Verschmutzungen lägen weitgehend konstant auf einem hohen Niveau. So habe es bei den CSB- und Stickstoff-Abbaugraden keine größeren Abweichungen in den verschiedenen Größenklassen gegeben.
Regionale Unterschiede - besonders im Norden und Nordosten - dürften auf Trennsysteme (getrennte Rohre für Regen- und Schmutzwasser) zurückzuführen sein, mutmaßt die DWA. Werde das Schmutzwasser nicht mit Niederschlagswasser vermischt, seien die Schmutzstoffkonzentrationen im Zulauf der Kläranlagen höher, und die Reinigungsleistung steige. Kläranlagen mit Anschlussgrößen unter 1.000 EW hätten allerdings einen überproportionalen Anteil an den in die Gewässer eingeleiteten Phosphorfrachten. Die Ergebnisse der Kläranlagen in Österreich und Südtirol, die in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV), dem Partnerverband der DWA in Österreich, ebenfalls dargestellt werden, entsprächen weitgehend den Daten der deutschen Kläranlagen.