Das haben das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) NRW und das Institut für Siedlungswasserwirtschaft an der RWTH Aachen in Proben von acht NRW-Gewässern nachgewiesen. Die höchsten Konzentrationen dieser künstlichen Moschusverbindungen träten in der Emscher auf, teilte das Lanuv in Essen mit. Die Emscher führe einen sehr hohen Anteil von Abwasser aus kommunalen Kläranlagen, das die Haupteintragsquelle der Duftstoffe in die Gewässer darstelle.
Auswirkung von Duftstoffen auf die Umwelt noch weitgehend unbekannt
„Gerüche begleiten uns im Alltag. Die Nase beeinflusst unsere Wahrnehmung und ganz wesentlich unser Befinden. Deshalb werden Duftstoffe oft aktiv eingesetzt“, sagte Lanuv-Präsident Thomas Delschen. Wie sie aber in der Umwelt wirken, ob sie abgebaut werden oder ob sie die Trinkwassergewinnung beeinflussen, sei für viele Duftstoffe noch weitgehend unbekannt. „Das Lanuv und das Institut für Siedlungswasserwirtschaft an der RWTH Aachen forschen deshalb gemeinsam mit großem Aufwand an der Identifizierung solcher Substanzen in Gewässern, um sie nach ihrer Relevanz für Natur, Umwelt und Gesundheit zu beurteilen.“
29 Proben wurden untersucht
Untersucht wurden insgesamt 29 Proben aus der Emscher, Erft, Lippe, Rhein, Ruhr, Sieg, Wupper und dem Dortmund-Ems-Kanal, berichtete das Lanuv weiter. Davon fanden 15 Probenahmen im Ablauf von Kläranlagen statt. Für viele Duftstoffe existierten weder gesetzlich verbindliche Umweltqualitätsnormen für Oberflächengewässer noch Grenzwerte nach der Trinkwasserverordnung. Zur Beurteilung der Auswirkung auf die Umwelt gebe es für einige Stoffe jedoch eine breite ökotoxikologische Datenbasis und europäische Orientierungswerte, die für die Bewertung in nordrhein-westfälischen Oberflächengewässern angewendet werden könnten.