Hessen unterstützt Kommunen bei Vorbereitung auf Starkregenereignisse


Die Starkregen-Hinweiskarte basiert dem Ministerium zufolge auf Niederschlagsbeobachtungen, der Topographie und dem Versiegelungsgrad und enthalte darüber hinaus auch Daten zur Vulnerabilität der betreffenden Region im Hinblick auf die kritischen Infrastrukturen, die Bevölkerungsdichte und die Erosionsgefahr. Anhand dieser Karte könnten besonders gefährdete Kommunen ihre eigene Situation besser einschätzen und Vorsorge treffen. Auch bei großräumigen Planungen könne die Starkregen-Hinweiskarte von großem praktischem Nutzen sein.


Identifizierung von Schwerpunkten der Gefährdung


Außerdem sind Daten und Methoden zur Erstellung von kommunalen Fließpfadkarten sowie hoch aufgelösten kommunalen Starkregen-Gefahrenkarten erarbeitet worden, um Schwerpunkte der Starkregengefährdung innerhalb einer Kommune zu identifizieren, heißt es weiter. Diese Karten sollten Abflusswege, Abflusstiefen und Wasserstände in den betroffenen Bereichen visualisieren.


Derartige Erkenntnisse sind für die wasserwirtschaftliche Planung von besonderem Interesse, so das Umweltministerium weiter. Stadt-, Straßen-, Grünflächen- und Gebäudeplaner sowie Grundstückseigentümer bekämen so konkrete Hinweise auf Gefahrenpunkte durch Sturzfluten. Auch für den Katastrophenschutz seien diese Informationen sehr nützlich. Die neue Vorgehensweise zur Erstellung kommunaler Starkregen-Gefahrenkarten sei im Rahmen des Projekts mit den Pilotkommunen Schotten und Witzenhausen erprobt worden.


Erste Gefährdungseinschätzung ermöglicht


Landesamts-Präsident Thomas Schmid sagte, mit der neuen Starkregen-Hinweiskarte werde den Kommunen eine erste Gefährdungseinschätzung ermöglicht. Die vom HLNUG auf Anfrage zur Verfügung gestellten kommunalen Fließpfadkarten gäben dann einen ersten Eindruck, welche Wege das Wasser bei Starkregen nehmen könne. Mit den Starkregen-Gefahrenkarten lasse sich schließlich aufzeigen, wo es konkrete Gefahrenpunkte gebe und damit Handlungsbedarf bestehe.   

        

Die hessische Umweltministerin Priska Hinz   (Grüne) sagte, dass die durch „Klimprax Starkregen“ erarbeiteten Werkzeuge die hessischen Kommunen ab sofort dabei unterstützten, Schäden durch Starkregen abzumildern oder zu vermeiden. Die Klimakrise bringe immer häufiger extreme Wetterereignisse mit sich, an die sich auch die Bewohner Hessens anpassen müssten. Das Land investiere deshalb pro Jahr rund 20 Millionen Euro in den Hochwasserschutz und die Gewässerentwicklung.


Zu den Mitgliedern der Klimprax-Projektgruppe zählen neben dem Ministerium und dem Landesamt unter anderen der Deutsche Wetterdienst, der Hessische Städtetag, der Hessische Städte- und Gemeindebund, die    Hochschule Rhein-Main und das Ingenieurbüro Infrastruktur und Umwelt, Prof. Böhm & Partner.