Gut 43 Prozent oder 36.100 Tonnen der Klärschlammmenge wurde thermisch entsorgt, d.h. etwa zur Energieerzeugung verbrannt. Das stelle erneut einen neuen Höchststand dar. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die thermisch entsorgte Menge um 5,5 Prozent (1.900 Tonnen), seit 2009 um 73 Prozent erhöht (15.300 Tonnen). Die aktuelle Entwicklung dürfte eine Folge der neuen Klärschlammverordnung sein, die eine Reduzierung der Ausbringung von Klärschlämmen auf landwirtschaftlichen Flächen erfordert, so die Behörde in einer Mitteilung.
Die Aufbringung von Klärschlämmen auf landwirtschaftliche Flächen blieb mit 42.200 Tonnen nahezu unverändert. Sie stelle nach wie vor den wichtigsten Entsorgungsweg dar. Durch die landwirtschaftliche Verwertung können die im Klärschlamm enthaltenen Nährstoffe, wie Stickstoff oder Phosphate, pflanzenbaulich genutzt werden. Sie ersetzen entsprechende Düngemittel. Die übrige stofflich verwertete Menge von 4.300 Tonnen wurde z. B. im Landschaftsbau oder in Vererdungsanlagen eingesetzt.
Bundesweit fielen im Jahr 2018 – das Bundesergebnis für 2019 liegt den Angaben zufolge noch nicht vor – knapp 1,7 Millionen Tonnen Klärschlamm in öffentlichen Kläranlagen an. Deutschlandweit werde der größte Teil des Klärschlamms thermisch entsorgt, während die Verwendung in der Landwirtschaft eine deutlich geringere Rolle spiele als in Rheinland-Pfalz. Gut 74 Prozent (plus fünf Prozentpunkte) des angefallenen Klärschlamms wurden verbrannt und 16 Prozent (minus zwei Prozentpunkte) in der Landwirtschaft verwendet.
Die Verwertung des Klärschlamms stelle sich in Rheinland-Pfalz regional sehr unterschiedlich dar. Alle kreisfreien Städte mit Ausnahme von Kaiserslautern, Koblenz und Trier setzen allein auf die thermische Verwertung. Eine ausschließliche Nutzung des Klärschlamms in der Landwirtschaft wurde für den Donnersbergkreis registriert. In den übrigen Landkreisen kommen die genannten Verwertungsformen in unterschiedlichem Umfang vor. Für Ludwigshafen und Frankenthal liegen keine Angaben vor. Hier wird das kommunale Abwasser in den Anlagen eines Industriebetriebes behandelt.