Corona-Abwassermonitoring auch für Nutzung genomischer Information geeignet


Im neuen Projekt „SARS-CoV-2 Genom im Abwasser – Monitoring der Pandemieentwicklung mittels Sequenzierung“ arbeiten Forschende an der TU Darmstadt daran, Mutanten des Coronavirus durch Genomanalyse zu identifizieren und deren Verbreitungswege zu verfolgen. Das teilte die TU Darmstadt Mitte April mit.


Der Nachweis von SARS-CoV-2 in Abwasserproben als unterstützende Maßnahme zur Pandemiebekämpfung gewinne international immer mehr an Bedeutung und werde seit einiger Zeit auch am Fachgebiet Abwasserwirtschaft des Fachbereichs Bau- und Umweltingenieurwissenschaften der TU Darmstadt geführt, so die Hochschule. Abwasser als Quelle für genomische Information werde bislang jedoch weniger erforscht.


Dieser Ansatz berge allerdings die Möglichkeit, die Verbreitungswege des Virus und insbesondere von Mutationen und Varianten wie zum Beispiel SARS-CoV-2 Lineage B.1.1.7, die sich von Großbritannien aus ausgebreitet und zur vorherrschenden Variante auch in Deutschland entwickelt hat, frühzeitig zu erkennen. Hier setze das Projekt unter der Leitung von Professorin Susanne Lackner am Fachgebiet Abwasserwirtschaft der TU Darmstadt an.


In Zusammenarbeit mit der Emschergenossenschaft sollen Messverfahren und Konzepte entwickelt werden, um über die nächsten Monate und Jahre Mutationen oder Varianten und deren Ausbreitung möglichst großflächig über Abwasseranalytik zu erfassen, erklärte die Hochschule. Das Projekt erforsche das Potenzial von Abwasser als Informationsquelle für die Verfolgung des epidemiologischen Geschehens über den gezielten Nachweis von Mutationen und Virusvarianten (Genomsequenzierung). Um solche Untersuchungen in Abwasser schnell und zuverlässig durchführen zu können, seien entsprechende Studien auch in Deutschland dringend notwendig.