Inbetriebnahme von Pumpwerk Oberhausen und AKE beendet bald den Emscherumbau


Das Pumpwerk sei essenziell für die Flutung des AKE auf seiner gesamten Länge von 51 km zwischen Dortmund und Dinslaken, und erst jetzt könnten nach und nach bis Ende 2021 alle Nebenkanäle aus den Emscher-Kommunen an den AKE angeschlossen werden, so dass ab Ende des Jahres kein Tropfen Abwasser mehr in der Emscher fließen werde. Das Schmutzwasserpumpwerk steht in Oberhausen-Biefang. Es seien insgesamt zehn mächtige Pumpen nötig, um künftig das Abwasser aus einer Tiefe von rund 40 Metern zu heben, mit einer Maximalleistung von 16.500 Litern pro Sekunde.

Die Inbetriebnahme des Pumpwerks stelle auch die wichtigste Voraussetzung für die Abwasserfreiheit in Dortmund, Castrop-Rauxel, Recklinghausen, Herne, Herten, Bochum, Gelsenkirchen, Gladbeck, Bottrop, Essen, Oberhausen, Duisburg und Dinslaken dar, heißt es weiter. Erst wenn der AKE komplett aufnahmefähig sei, könne etwa der größte Emscher-Nebenlauf, der Hüller Bach in Gelsenkirchen, Bochum und Herne, komplett vom Abwasser befreit werden.


Auch der Hüller Bach wird vom Abwasser befreit

Wie die Emschergenossenschaft weiter mitteilt, soll schließlich Ende August – nach der Inbetriebnahme des Pumpwerks und des AKE, einen weiteren Abschnitt des unterirdischen Sammlers entlang des Hüller Bachs in Betrieb gehen. Zusammen mit der Emscher soll auch der Hüller Bach ab Ende dieses Jahres gänzlich vom Schmutzwasser befreit sein. Das Teilstück des Abwasserkanals entlang des Hüller Bachs, das als nächstes in Betrieb genommen wird, ist 2.600 Meter lang und verläuft zwischen der Florastraße in Gelsenkirchen und der Gustavstraße in Herne. Durch den ersten Abschnitt vom Abwasserkanal Emscher bis zur Florastraße fließe bereits seit Oktober 2020 Schmutzwasser. Mit der Einleitung des Abwassers in den nächsten Teilabschnitt nähere sich die Emschergenossenschaft dem Ziel, den Bachlauf in diesem Jahr vom Schmutzwasser zu befreien.


In den Bach gelangte in den vergangenen Jahrzehnten Abwasser aus Teilen von Bochum, Herne und Gelsenkirchen, mit den ersten Kanalbauarbeiten wurde bereits 1999 begonnen. Eine Besonderheit der abwassertechnischen Maßnahme am Hüller Bach sei zudem die doppelstöckige Regenwasserbehandlungsanlage an der Grimbergstraße südlich der Zoom-Erlebniswelt in Gelsenkirchen. Sie beinhaltet zusätzlich ein Schmutzwasserpumpwerk und zwei Abschlagspumpwerke, die ebenfalls übereinander liegen. Aus Tiefen von bis zu 24 Metern können insgesamt 10.500 Liter Wasser pro Sekunde gepumpt werden.Die Anlage erfülle so nicht nur die Aufgabe der Regenwasserbehandlung, sondern ersetze auch die bereits vorhandenen Pumpwerke Herne-Unser Fritz und Gelsenkirchen-Kleine Emscher. Letzteres bleibe jedoch erhalten und soll künftig nur noch Reinwasser fördern.


Generationenprojekt bereits seit 1992 in Planung und Umsetzung

Bereits seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft in Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren knapp 5,5 Mrd. Euro investiert werden, hießt es weiter.


Bereits 2014 zeichnete die damalige Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) den Umbau der Emscher als „UN-Dekadeprojekt“ aus und übergab eine entsprechende Urkunde an den damaligen Vorstandsvorsitzenden der Emschergenossenschaft, Jochen Stemplewski. Hendricks lobte den Emscherumbau als ein Generationenprojekt mit positiven Auswirkungen weit über die Region hinaus. Er zeige, wie stark Ökologie und Stadtentwicklung miteinander verknüpft seien.