Bei einem Besuch der Kläranlage „Adenauer Bach“ in Dümpelfeld sagte Umweltstaatssekretär Erwin Manz, die Anlage arbeite wieder mit voller Kapazität. Bei der Flutkatastrophe seien unter anderem zahlreiche Verbindungssammler zerstört worden, sodass bis vor kurzem nur etwa die Hälfte des Abwassers aus dem Einzugsgebiet in der Anlage ankam. „Es war eine große Herausforderung, möglichst schnell wieder nahezu das gesamte anfallende Abwasser wieder zu der Anlage zu bringen“, so Manz.
Aufgrund mehrerer Lücken in den Sammlern aus Richtung Insul musste weitgehend ungereinigtes Abwasser in die Ahr eingeleitet werden, so das Ministerium. Bereits Anfang August konnte die mechanische Reinigung auf der Kläranlage wieder in Betrieb genommen werden (EUWID 33.2021). Ende August funktionierte auch die biologische Reinigung (EUWID 36.2021), aufgrund der noch fehlenden Abwasserströme aus dem Einzugsgebiet allerdings zunächst nur einstraßig. Jetzt sei diese wieder zweistraßig in Betrieb, so dass die Anlage wieder auf ähnlich hohem Niveau wie vor der Flut arbeite.
Besonders erfreulich sei, so Manz, dass auch der Rückhalt von Phosphor schon wieder gut funktioniere. Ministeriumsangaben zufolge soll die Phosphorreinigung künftig noch besser als vor der Flut werden. Dafür habe das Land bereits vor der Katastrophe eine Fördersumme von 11.300 Euro bewilligt. Die Inbetriebnahme der zusätzlichen Phosphorreinigung habe sich durch das Flutereignis jedoch verzögert.
„Trotz des bereits Geleisteten stehen wir noch am Anfang des Wiederaufbaus. Daher freue ich mich, dass mit der Wiederherstellung der Kläranlage ‚Adenauer Bach‘ eine wichtige Grundlage zur dauerhaften Sicherstellung der Daseinsvorsorge in der Verbandsgemeinde Adenau gelegt werden konnte“, betonte Manz. Das sei ein positives Zeichen für die gesamte Region. Die Sanierung und Erneuerung von allen defekten Kanälen, insbesondere der Ortskanäle, und die Neuausrichtung der Abwasserentsorgung im Ahrtal werde noch einige Jahre in Anspruch nehmen.