Das für die Umwelt und das Klima bedeutende Archaeon produziere Biogas und trage zur Abwasserreinigung bei, teilte die VAAM mit. Seine zunehmende Aktivität in Böden, Gewässern und Nutztieren sei gleichzeitig eine Warnung vor menschengemachten Einflüssen auf das Klima.
Bekannt ist Methanothermobacter seit 1972, als ihn Forscher in einer Kläranlage fanden. Dieser Organismus bevorzugt laut VAAM heiße Temperaturen um 65 Grad Celsius und verträgt keinen Sauerstoff. Zudem benötigt er zum Leben nur Wasserstoff (H2), Kohlenstoffdioxid (CO2) und wenige Spurenelemente. Mit Hilfe von 200 Genen und nur in sauerstofffreier Umgebung gewinne er die für sein Wachstum nötige Energie und bilde dabei Methan (CH4).
Methanothermobacter kann zu hohen Zellkonzentrationen wachsen, betonte die VAAM. Der Organismus werde daher im „Power-to-Gas“-Verfahren genutzt, um „grünes“ Methan im industriellen Maßstab herzustellen. In Kläranlagen komme er im Faulturm zum Einsatz, wo er mit anderen Organismen aus Methan, CO2 sowie etwas H2 und Schwefelwasserstoff (H2S) ein Faulgas bildet, das zur Stromerzeugung genutzt oder gereinigt in das Erdgasnetz eingespeist werden kann.