Das eine Projekt befasst sich mit einer modernen Arbeitsmethode zur vernetzten Planung von Bauwerken, bei der alle relevanten Daten digital modelliert, kombiniert und erfasst werden – dem sogenannten Building Information Modeling. Der EWL führt hierzu nach eigenen Angaben ein Pilotprojekt im Tiefbau durch, um Erfahrungen mit dieser Methode im Kanalbau zu sammeln.
In dem anderen Projekt geht es um den energieautarken und klimaneutralen Betrieb der Kläranlage. Auf dem Weg dahin bezuschusse das Land weitere Module. Dazu zählen unter anderem der Ausbau der Photovoltaik und die Installation eines Batteriespeichers, wodurch zum Beispiel künftig auch Lastspitzen gekappt werden können, erklärte der EWL. Diese Module kosten 1,9 Millionen Euro. Davon übernimmt das Land 380.000 Euro. Nach eigener Darstellung hat der EWL zuvor im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten Maßnahmen zur Erhöhung der eigenen Stromproduktion und zur Senkung des Energiebedarfs bereits erfolgreich realisiert.
Beim BIM sollen alle Phasen eines Bauwerks in einem digitalen Modell abgebildet werden, und alle Prozessbeteiligten sollen Zugriff auf eine gemeinsame Datenbasis erhalten, hieß es weiter. Damit werde die Genauigkeit von Planung und Umsetzung und damit auch die spätere Versorgungssicherheit erhöht.
„Wir können zum einen die Rohre, Versorgungsleitungen und Schächte in 3D planen“, sagte Sigrid Weisenbach, Sachgebietsleiterin Kanalnetz beim EWL, mit Blick auf das Pilotprojekt im Kanalbau. „Zum anderen können wir direkt aus dem Modell Ausschreibungen und Abrechnungen generieren.“ Auf diese Weise könnten alle Beteiligten an ein und demselben Projekt arbeiten, wodurch der Gesamtplanungserfolg deutlich verbessert werde.
Die Erfahrungen des EWL sollen Städten und Kommunen in Rheinland-Pfalz als Blaupause dienen. Ziel des Landes sei, eine Plattform mit umfassendem Wissen zu BIM in der Wasserwirtschaft aufzubauen, teilte der EWL weiter mit.