Der Klimawandel stelle die Wasserver- und Abwasserentsorgung durch immer öfter auftretende Starkregenereignisse oder länger anhaltende Trockenheitsphasen, versiegende Quellen oder sinkende Grundwasserpegel zunehmend vor enorme Herausforderungen, so die VKU-Landesgruppe. Gleichzeitig bleibe es eine Daueraufgabe, die bestehende Infrastruktur als enormes volkswirtschaftliches Vermögen zu erhalten und zu erneuern. Die Wasserversorgung stehe damit vor der Herausforderung, die Infrastruktur gleichzeitig erneuern zu müssen und weiter in Richtung sichere Wasserversorgung von den Ressourcen bis zur Endverteilung auszubauen.
Die Sicherung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land würden durch die anstehenden Herausforderungen deutlich erschwert, sagte Klaus Eder, Vorsitzender der VKU-Landesgruppe Baden-Württemberg. Um diesen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen, sind aus Sicht der kommunalen Wasserwirtschaft in Baden-Württemberg angepasste Schritte auf dem Weg zu einer zukunftsfesten Wasserversorgung zu gehen.
Mehr Investitionssicherheit durch Doppik
Dabei verschärften dem Positionspapier zufolge rückläufige Bevölkerungszahlen in vielen Gemeinden bzw. Landkreisen die Situation, wenn die über Jahrzehnte geplante Infrastruktur plötzlich von immer weniger Menschen bezahlt werden müsse. Mit der Umstellung auf die Doppik machten Kommunen und Verwaltungen einen wichtigen Schritt hin zu mehr Investitionssicherheit bei Infrastrukturen.
Die Umstellung der kommunalen Haushaltsführung von Kameralistik auf Doppik gebe den Kämmereien und Wasserversorgern notwendige Werkzeuge wie Sachanlagenbewertungen, Planungsrechnungen, Kostenrechnungen und ein Controlling an die Hand. Zugleich schafften solche Instrumente die notwendige Transparenz und Datengrundlage für die Verantwortlichen in den Kämmereien, bei den Wasserversorgern und in den zuständigen Gremien wie Gemeinderatsausschüsse. Auf dieser Basis ließen sich interne Leitplanken für Investitionen zum Aufbau und Erhalt des Anlagevermögens festlegen, heißt es in dem Positionspapier.
Auf interkommunale Kooperationen setzen
Des Weiteren schlägt die VKU-Landesgruppe vor, auf interkommunale Kooperation zu setzen: Kommunale Unternehmen könnten die gemeinsame Schaffung interkommunaler Kooperationen organisieren und durchführen, um so Synergien und Skaleneffekte zur zentralen Bereitstellung von Dienstleistungen zu nutzen. „Konkrete Unterstützungsleistungen innerhalb kooperativer Zusammenschlüsse helfen dabei, die anstehenden Aufgaben zu bewältigen, zumal auch der Fachkräftemangel voll durchschlägt“, sagte Eder. Der angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt könne nur dann dauerhaft begegnet werden, wenn vorhandene Kompetenzen gebündelt und gemeinsam genutzt würden, heißt es in dem Positionspapier.
In Baden-Württemberg sind den Angaben zufolge 211 kommunale Unternehmen im VKU organisiert. Diese Unternehmen leisteten jährlich Investitionen in Höhe von über 1,6 Milliarden Euro, erwirtschaften einen Umsatz von mehr als 14 Milliarden Euro und seien Arbeitgeber für über 34.000 Beschäftigte.