Starkregen und Hitze: Ingenieurkammer fordert Umdenken bei Städteplanung


Seitens der Politik sei es nun wichtig, die Städte und Kommunen schnell in dem Prozess zu unterstützen – finanziell, aber auch personell. Die Bundesingenieurkammer schlägt für klimaresilientere Städte und Gemeinden vor, Stadt-, Verkehrs- und Entwässerungsplanung gemeinsam zu denken.


Als sinnvolle Ergänzungen der klassischen Stadtentwässerung könnten Rückhaltung bzw. Retention durch offene Entwässerungssysteme und Dachbegrünung dienen. Für Parks oder Sport- und Spielplätzen biete sich eine Mehrfachnutzung  etwa als Notüberlauf an. Als weitere sinnvolle Maßnahmen schlägt die BIngk die Begrünung von Frei- und Verkehrsflächen, die Entsiegelung, eine bessere Durchlüftung von Städten durch mehr Freiluftschneisen sowie die Beschattung von Straßen und Plätzen vor. Zudem gelte es, Abstimmungsprozesse zu verkürzen.


Bundesprogramm soll konzeptionelle und investive Projekte fördern


Positiv äußerte sich der Verband über das seit 2020 laufende Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“, das im Mai vom Haushaltsausschuss des Bundestages um 176 Millionen Euro aufgestockt worden war. Die Bundesmittel aus dem Sondervermögen „Klima- und Transformationsfonds“ – dem ehemaligen Energie- und Klimafonds - stehen in den Jahren 2022 bis 2025 zur Verfügung, wie das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) mitteilte. Kommunen sind aufgerufen, dem BBSR bis zum 15. Oktober 2022 Projektvorschläge zu unterbreiten. Antragsberechtigt sind Städte und Gemeinden.


Mit dem Bundesprogramm sollen laut BBSR konzeptionelle und investive Projekte mit hoher Wirksamkeit für Klimaschutz (CO2-Minderung) und Klimaanpassung, mit hoher fachlicher Qualität, mit überdurchschnittlichem Investitionsvolumen oder mit hohem Innovationspotenzial gefördert werden. Das Bundesinstitut unterstützt nach eigenen Angaben das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) durch wissenschaftliche Politikberatung bei Aufgaben des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens sowie der Stadt- und Raumentwicklung. Seit 2009 würden zudem Förder- und Investitionsprogramme durch das BBSR fachlich vorbereitet, gemeinsam mit den Kommunen umgesetzt und verwaltet.