Rheinland-Pfalz: Wiederaufbau der Ahr-Abwassertechnik könnte fünf Jahre dauern


„Dieser Missstand konnte bis zum November 2021 stufenweise zu einem großen Teil mit provisorischen Zwischenlösungen wieder behoben werden.“ Nun würden die Planungen zum Umbau der Kläranlage in Dümpelfeld und zum Neubau der Kläranlage in Sinzig vorbereitet. Manz lobte die Aufbauleistung auf kommunaler Ebene: „In Rekordtempo wurden mit dem Aufbau der provisorischen Kläranlagen die Umweltbelastungen für die Ahr und den Rhein auf ein Mindestmaß reduziert“, sagte Umweltstaatssekretär Erwin Manz. Das Land habe umgehend die erforderlichen Gutachten beauftragt, um den Wiederaufbau der Abwasserbeseitigung des Ahrtals auf ein fundiertes Fundament zu stellen. Dabei sei neben der Wirtschaftlichkeit insbesondere die Nachhaltigkeit der Alternativen untersucht worden.


Manz überreichte laut Mitteilung in der Verbandsgemeinde Altenahr 13 Förderbescheide über insgesamt rund 30 Millionen Euro für den Wiederaufbau von Kanalisation und Kläranlagen. Laut dem Grünen-Politiker werden bei Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung, „dem Fundament des Wiederaufbaus“, große Fortschritte gemacht.


Bei den Förderbescheiden des Wiederaufbaufonds handelte es sich um Teilzahlungen. Insgesamt geht es laut Ministerium bei diesen Förderanträgen um Investitionen von 183 Millionen Euro. Die restlichen Kosten müssten noch geprüft werden.


Region nach Wiederaufbau mit
bestmöglicher Reinigungstechnik ausgestattet


Mit den Kläranlagen Dümpelfeld und Sinzig werde die Region nach Abschluss des Wiederaufbaus weitgehend energieautark, hochwassersicher und mit bestmöglicher Reinigungstechnik ausgestattet sein. Die Abwasserbeseitigung werde zum Modell für andere Regionen, sagte Manz. Die Umsetzung habe längst begonnen. In der Anlage in Dümpelfeld sollen laut Ministerium künftig auch Klärgase verstromt werden. Die neue Sinziger Kläranlage soll auf einer hochwassersicheren Ersatzfläche entstehen. Die alte Anlage der Stadt war von der Sturzflut weitgehend zerstört worden.


Die Bescheide mit einer Gesamtsumme von 29,81 Millionen Euro beinhalten den Angaben zufolge unter anderem acht Förderbescheide für die Wiederherstellung der Ortskanalisationen mit einer Fördersumme von rund 5,772 Millionen Euro, einen Förderbescheid für den Anschluss Altenahr an Kläranlage Dümpelfeld mit einer Fördersumme von circa 10,191 Millionen Euro und einen Förderbescheid für den Anschluss Altenahr an die Kläranlage Untere Ahr mit einer Fördersumme von rund 2,853 Millionen Euro. Weitere Bescheide gibt es für die Wiederherstellung der Verbindungssammler im Sahrtal mit einer Fördersumme von circa 1,666 Millionen Euro, für die provisorische Abwasserreinigung durch die Herstellung von temporären Kläranlagen mit einer Fördersumme von rund 1,711 Millionen Euro sowie für die Wiederherstellung von Verbindungssammler Liers-Altenahr sowie Reimerzhofen-Mayschoß mit einer Fördersumme von rund 7,619 Millionen Euro. (EUWID/dpa)