Fünftgrößter Stromerzeuger Steag setzt zunehmend auf erneuerbare Energien


Noch verdient der Konzern den Großteil seines Geldes mit Kohle - gerade mal neun Prozent des Umsatzes spielen die grünen Energien ein. Das fällt den Essenern jetzt auf die Füße: Seit der Energiewende ist die Kapazität aus erneuerbaren Energien stark gestiegen - und der Strom hat bei der Einspeisung ins Netz Vorfahrt. Kohlekraftwerke werden an Tagen, an denen die Sonne scheint und der Wind weht, kaum gebraucht. Die Kosten fallen aber weiter an. Das macht die Blöcke unattraktiv.


Steag verzeichnete im vergangenen Jahr beim operativen Gewinn (EBIT) einen Einbruch um 257 Mio. auf knapp 76 Mio. €. Insgesamt lasten Sonderabschreibungen von 330 Mio. € auf dem Ergebnis. Das bereinigte EBIT stieg um 15 Prozent auf 405 Mio. €. Der Nettogewinn fiel auf knapp fünf Mio. € von 204 Mio. € im Vorjahr, bei einer Umsatzsteigerung um 300 Mio. auf 3,1 Mrd. €. Trotz dieser Lage geben sich die Essener optimistisch, im Jahr 2013 peilt der Stromerzeuger wieder Wachstum bei Umsatz und Ergebnis an.


Im Bereich der erneuerbaren Energien setzt Steag dabei insbesondere auf die Windkraft. So wollen die Essener ab Mitte des Jahres an einem 108-MW-Windpark in Rumänien bauen - etwa 200 Mio. € will Steag sich das Projekt kosten lassen. In der Türkei soll der Bau von drei Windparks mit einer Nennleistung von insgesamt 115 Megawatt Ende des Jahres anlaufen. In Deutschland sei Onshore-Wind kein Schwerpunkt für den Konzern, sagt Rumstadt. Die Beteiligung an Offshore-Projekten sei im eigenen Land dagegen „eine Möglichkeit - wenn sich hier eine Gelegenheit ergibt, machen wir kurzfristig Geld frei“.


Aber das Unternehmen setzt auch auf Bioenergie. Die Steag New Energies GmbH, Saarbrücken, investiert in ein Blockheizkraftwerk (BHKW), das mit Biomethan betrieben werden soll sowie in die Optimierung der Biogasanlage Kirchwalsede in Niedersachsen.