„Es ist aber noch zu früh zu sagen, ob und wie das funktioniert“, sagte ein Sprecher Anfang Dezember. Alleine in Baden-Württemberg gebe es rund 250.000 Kunden, die Elektrowärme bezögen – entweder über einen zentralen Nachtspeicher oder die Zimmeröfen.
Die „Financial Times Deutschland“ hatte zuvor berichtet, dass EnBW und der RWE-Konzern Modelle zum Comeback der Nachtspeicherheizungen durchspielten. Das EnBW-Projekt laufe seit diesem Jahr und sei auf einen längeren Zeitraum angelegt. Weitere Details wollte der Sprecher nicht nennen.
In den 70er Jahren hatten Nachtspeicheröfen dazu beigetragen, dass Atomkraftwerke Tag und Nacht durchlaufen konnten. Der überschüssige Strom konnte von den Öfen nachts in Wärme umgewandelt und so gebunkert werden. Im Vergleich zu anderen Heizungsarten werden Nachtspeicheröfen aber als besonders ineffizient, nicht nachhaltig und teuer kritisiert.
Die Bundesregierung hatte vor Monaten dementiert, dass das geplante Verbot der Geräte gekippt werden könnte, um die Heizungen als Speicher für überschüssigen Ökostrom zu nutzen. Nachtspeicherheizungen sollen bis 2020 in Deutschland ausgemustert werden.
Laut Bericht der „Financial Times Deutschland“ sollen die elektrischen Heizungen nach dem Willen von RWE mit moderner Regeltechnik ausgestattet werden, um als Energiespeicher für schwankende Strommengen aus Windkraftanlagen zu dienen. Der Technik-Chef der RWE-Effizienztochter, Norbert Verweyen, sagte der Zeitung, ein Praxistest mit 50 Wohnungen sei erfolgreich verlaufen, technisch funktioniere das System schon heute. „Wenn wir nachweisen können, dass es sich wirtschaftlich rechnet, wollen wir 2014 damit auf den Markt kommen.“
Zwar sind die meisten Elektroheizungen längst aus den Wohnungen verschwunden, doch die 1,4 Mio. noch eingebauten Heizungen genügen laut RWE, um Pumpspeicher mit zehn GW Leistung zu ersetzen und damit den Versorgern Milliarden an Investitionen zu ersparen.