Sie werde den wesentlichen Beitrag leisten, teilten die SWM Mitte März mit. Darüber hinaus stünden abhängig von der technischen Entwicklung und Verfügbarkeit Biogas und Windgas zur Erzeugung von regenerativer Fernwärme zur Verfügung. Einen weiteren Beitrag könne der biogene Anteil im Restmüll liefern, stellten die SWM in Aussicht.
Bei ihrer Vision „100 Prozent Fernwärme aus regenerativen Energien“ kommt den SWM nach eigener Darstellung zugute, dass der Energiebedarf zu Heizzwecken durch Energieeinsparung sowie Energieeffizienzmaßnahmen wie Gebäudesanierungen langfristig sukzessive zurückgehen werde. Demgegenüber bleibe der Warmwasserbedarf relativ konstant. Die Veränderung der Jahresdauerlinie der Fernwärmeerzeugung in den nächsten drei Jahrzehnten erhöhe den Anteil der einsetzbaren Geothermie an der Gesamtnachfrage.
München und das südliche Umland sind dank ihrer Lage im bayerischen Molassebecken privilegiert für die Nutzung der hydrothermalen Geothermie, führten die SWM weiter aus. Unter der Erdoberfläche befinde sich in einer Tiefe von 2.000 bis über 3.000 Metern ein Heißwasservorkommen mit Temperaturen von 80 bis zu über 140 °C. Innerhalb Münchens lägen die Temperaturen des Thermalwassers zwischen 80 bis 100 °C. Seit 2004 nutzen die SWM beispielsweise im Geothermie-Pilotprojekt Riem 90 °C heißes Wasser aus 3.000 Metern Tiefe und decken damit den Wärmebedarf der Messestadt und künftig auch der Neuen Messe München - mit Ausnahme der Spitzenlast.
In Sauerlach wollen die SWM 140 °C heißes Thermalwasser aus rund 5.000 Metern Tiefe gewinnen. Das hierzu geplante Geothermie-Heizkraftwerk werde voraussichtlich Mitte 2012 in Betrieb gehen und dann rund 16.000 Haushalte mit Ökostrom und Wärme versorgen, kündigte der Versorger an. Ein weiteres Projekt stehe in Freiham an. „Nach der Errichtung eines erdgasbefeuerten Heizwerks werden die SWM im Herbst 2012 nochmals seismische Messungen durchführen, um 2013 hier mit den Geothermiebohrungen starten zu können“, hieß es. Die Integration der Geothermie in das Geothermie-Heizwerk solle 2014 erfolgen. Dann soll die Anlage die Grundlast des Wärmebedarfs des neuen Stadtteils und benachbarter Gebiete im Münchner Westen liefern.
Insgesamt bestehe nach jetzigem Kenntnisstand ein Potenzial von bis zu 16 Geothermieanlagen im Bereich des SWM-Fernwärmenetzes. Der Versorger plant, die Geothermie in die Fernwärmeversorgung schrittweise einzubinden. Dazu müsse das rund 800 Kilometer lange Fernwärmenetz aus- und umgebaut werden.