Mit 107 Punkten und damit nur fünf Punkten Vorsprung zum Verfolger Bayern (102 Punkte) falle die Entscheidung aber so knapp wie noch nie aus, teilte die ErdwärmeLIGA mit. Auf dem geteilten dritten Platz der Rangliste folgten Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg mit jeweils 64 Punkten. Ein Punkt entspreche der im vergangenen Jahr installierten Erdwärme-Leistung in Kilowatt pro 100.000 Einwohner.
„Dass Brandenburg sich drei Mal in Folge an die Spitze der erdwärmeLIGA setzen konnte, ist ein großer Erfolg für uns,“ betont Brandenburgs Wirtschaftsminister Ralf Christoffers, der die Auszeichnung im Rahmen des vom Bundesverbands Wärmepumpe veranstalteten „Forum Wärmepumpe“ für sein Land entgegennahm. Die Energiewende sei in Brandenburg keine Worthülse. Die Landesregierung wolle den Wärmemarkt nicht vernachlässigen. Mit seiner jährlichen Rangliste möchte die ErdwärmeLIGA den Bundesländern zeigen, wo sie im Bereich der Erdwärmenutzung im deutschlandweiten Vergleich stehen, und sie motivieren, die Installationen geothermischer Heizsysteme weiter zu unterstützen. Die Gesamtanzahl der geförderten Erdwärmeanlagen sei aufgrund geänderter Förderbestimmungen jedoch rückläufig.
Grundlage der erdwärmeLIGA sind die Zahlen der vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) geförderten Erdwärmepumpen für das jeweils vergangene Jahr. Durch eine Verschärfung der Förderrichtlinien gebe es allerdings einen deutlichen Abwärtstrend in der Anzahl der geförderten Anlagen. Während im Jahr 2009 noch 17.200 Anlagen mit 170 MW und 2010 i noch 14.100 Erdwärmepumpen mit einer Leistung von 145 MW gefördert wurden, stellte das BAFA im Jahr 2011 nur noch für 3.500 Anlagen mit knapp 40 MW Fördergelder bereit, so die ErdwärmeLIGA.
„Gerade weil im Zuge der Energiewende immer mehr regenerativer Strom ins Netz integriert werden muss, ist diese Entwicklung kontraproduktiv. Wärmepumpen sind eine Schlüsseltechnologie für Lastmanagement und können im Rahmen von Smart Grids helfen, deutlich mehr Wind- und Solarstrom ins Netz zu integrieren, erklärte der Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP), Karl-Heinz Stawiarski.
2011 wurden im gesamten Bundesgebiet 24.400 Erdwärmepumpen installiert. Für Rüdiger Grimm, Mitglied im Expertengremium der erdwärmeLIGA, ist das Potenzial dieser Technologie aber bei weitem noch nicht ausgeschöpft. „In den letzten Jahren beobachten wir eine Stagnation in der Verwendung erneuerbarer Energie zur Wärmeerzeugung“, bemängelte er. Dabei seien geothermische Heizsysteme oftmals die langfristig günstigere Alternative zu herkömmlichen Heizungen. „Zudem erlaubt der Einsatz von Erdwärme auch das Kühlen von Gebäuden im Sommer, was einen enormen Komfortzugewinn darstellt.“