Nachdem im Jahr 2010 die Bohrarbeiten abgeschlossen wurden und seit September 2011 der Obertageteil des Kraftwerks errichtet wurde, seien die einzelnen Komponenten getestet und die Dauerbetriebsphase vorbereitet worden, teilte die Pfalzwerke geofuture GmbH als Betreiberin mit. Mit einer elektrischen Leistung von 4,8 MW werde das Geothermie-Kraftwerk einen wichtigen Beitrag zur grundlastfähigen, regenerativen Versorgung der Region leisten.
In Insheim sei vieles anders, versicherten die Pfalzwerke im Hinblick auf die vermutlich vom Geothermiekraftwerk Landau ausgelösten Erdbeben in der Südpfalz. Unter anderem sei die Technik beim Zurückpumpen des Wassers überarbeitet worden. „Es ist eine gute Idee, wir müssen einfach aus unseren Erfahrungen lernen“, sagt der Geschäftsführer der Pfalzwerke geofuture GmbH, Christian Lerch. 8.000 Haushalte könne das neue Kraftwerk mit Strom versorgen. Unternehmensangaben zufolge ist das aus rund 3.800 Metern Tiefe geförderte Thermalwasser 155 °C heiß.
Im Oberrheingraben könnte genug Energie erzeugt werden, um den gesamten deutschen Bedarf zu decken, sagte der Darmstädter Geologe Ingo Sass. Die Gefahr kleinerer Beben bestehe immer, wenn tief unter der Oberfläche gebohrt und Flüssigkeit entnommen werde. Im Fall der Geothermie seien „kleine Wackler“ zu erwarten, die maximal die Gläser im Schrank zum Klirren bringen würden. Wenn dadurch tatsächlich Schäden entstünden, müsse eben der Betreiber in die Pflicht genommen werden. „Ich hätte kein Problem, dort zu wohnen“, sagte der Darmstädter Professor.
In Rheinland-Pfalz sind weitere Kraftwerke in Planung, unter anderem im pfälzischen Rülzheim. Ursprünglich sollten es mehrere Dutzend sein, auch die Landesregierung hatte sich von der Technologie einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende erhofft. Doch seit den Beben in Landau ist die Euphorie verflogen. Nun schauen alle Augen nach Insheim.