Die installierte elektrische Leistung liegt bei insgesamt 743 MWel. Das geht aus der fünften Biogasinventur hervor, die das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe im Auftrag des Umwelt- und Agrarministeriums ausgewertet hat. Rund 95 Prozent der Biogasanlagen werden den Angaben zufolge als NaWaRo-Anlagen betrieben, die übrigen 68 Anlagen vergären Abfälle.
Insgesamt benötigen die niedersächsischen Anlagen rund 32 Mio. Tonnen Substrate. Bei etwa der Hälfte davon handelt es sich um Gülle bzw. Mist, landwirtschaftliche Nebenprodukte oder Bioabfälle. Die andere Hälfte ernten Landwirte auf Äckern und Grünland speziell für Biogasanlagen. Neben Energiemais, der rund 85 bis 87 Prozent im Substratmix ausmacht, werden mittlerweile 25.000 ha sonstige Energiepflanzen wie Getreide, Biogasrüben, Sonnenblume, Hirsen und weitere 20.000 ha Grünland zur Substratgewinnung genutzt. Im Landesmittel standen 9,3 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche zum Energiepflanzenanbau für die Biogaserzeugung zur Verfügung.
Die regionalen Schwerpunkte der Biogasproduktion liegen in Niedersachsen wie bisher in den Tierhaltungsregionen Rotenburg-Bremervörde und Weser-Ems, wo rund 41 Prozent der Biogasanlagen stehen. In diesen Regionen ist die Verwertung von Gülle durch die Einführung des Güllebonus im Jahr 2009 massiv befördert worden, so das 3N Kompetenzzentrum. In den niedersächsischen Ackerbauregionen ständen mittlerweile 35 Prozent der Anlagen. Auch in der Grünlandregion ist ein deutlicher Anlagenzubau erfolgt, sagte Gerd Höher, Referatsleiter Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie im niedersächsischen Agrarministerium.
Durch die kontinuierliche Optimierung der Biogasanlagen und der damit einhergehenden gestiegenen Effizienz, habe sich der mittlere Flächenbedarf der Anlagen auf 0,36 ha pro kW verringert. Die dynamische Entwicklung der letzten Jahre stoße jedoch auch an Grenzen. In Regionen mit bereits sehr hoher Anlagendichte, wie in der Tierhaltungsregion Weser-Ems, seien diese weitgehend erreicht. Im südlichen Niedersachsen sieht das 3N Kompetenzzentrum hingegen noch ein deutliches Ausbaupotential.