Je nach Ergebnis könne das Projekt entweder weitergeführt, konserviert oder abgebrochen werden. Das bedeutet im Einzelnen die Fortsetzung der Produktionstests, ein provisorischer Bohrloch-Verschluss oder eine Verfüllung des Bohrlochs. Bei der Entscheidung seien nicht nur technische Risiken von Belang, erklärte die Stadt. Vielmehr flössen auch politische und rechtliche Aspekte sowie die finanziellen Folgen und die Verfügbarkeit der Infrastruktur in die Bewertung ein.
Die erste Bohrung im Sittertobel verlief bis zu einer Tiefe von 4.002 Metern plangemäß, resümierte die Stadt den bisherigen Projektfortschritt. Die technischen Ziele seien erreicht und der Termin- und Kostenplan eingehalten worden. Auch die Prognosen der 3D-Messungen hätten sich weitgehend bestätigt. Kurz vor dem Start der Produktionstests hätten die Projektverantwortlichen am 19. Juli jedoch einen Gas-Wasser-Austritt registriert, der zu einem raschen Druckanstieg geführt habe. Daraufhin sei der Druck durch das Einpumpen von Flüssigkeit bekämpft worden. Zwar sei das Gas erfolgreich zurückgedrängt worden. Am 20. Juli sei es jedoch zu den Erschütterungen mit einer herabgestuften Stärke von 3,5 gekommen.
Derzeit sei nicht klar, ob der Untergrund aufgrund der eingepumpten Flüssigkeit oder aufgrund von Spannungen reagierte. Die relativ kräftigen Nachbeben und andere Indizien wiesen jedoch auf Spannungen hin. Ob diese bereits umfassend freigesetzt wurden, lasse sich weder messen noch testen.
Wie die Stadt weiter mitteilte, wurde der letzte Abschnitt des Bohrlochs mit einer Kalkkreidemischung verschlossen, um den Gaszufluss zu stoppen. Das Bohrloch oberhalb der Malmschicht sei nach wie vor intakt. Es sei bis zu einer Tiefe von 4.002 Metern stabil verrohrt und in einem betriebsbereiten Zustand. Zurzeit bestünden keine Verluste an Bohrflüssigkeit. Auch der Bohrturm sei in voller Bereitschaft. Die Bohrtechnik erfülle somit alle Voraussetzungen, um flexibel auf die Entscheidung zur Zukunft des Projekts zu reagieren.