Dennoch ist das Dokument zumindest aus Perspektive der Regenerativ-Branche fragwürdig. So wird der Eigenverbrauch aus neuen Photovoltaik- und KWK-Anlagen künftig mit der Hälfte des EEG-Umlagesatzes belastet. Für die Industrie gibt es auch beim Thema Eigenverbrauch erhebliche Ausnahmen. Insgesamt zeigt der Kabinettsentwurf den starken Einfluss der Kostendebatte der vergangenen Jahre, die erhofften Perspektiven für eine zügige Energiewende bleiben weitgehend aus.
Abzuwarten bleibt, welche Wirkung die Novelle auf die Entwicklung der Strompreise haben wird. Angesichts der ungeachtet der Novelle anhaltenden Diskussionen über einen zu befürchtenden weiteren Anstieg der EEG-Umlage überrascht es ein wenig, dass das EEG-Konto mittlerweile mit mehr als 1,5 Mrd. € im Haben liegt: Die gestiegene EEG-Umlage hat im bisherigen Jahresverlauf fast sechs Mrd. € in die Kassen gespült, für Vergütungs- und Prämienzahlungen sind auf der Ausgabenseite bislang 4,5 Mrd. € fällig worden. Der Überschuss im März lag allerdings deutlich unter dem Vergleichswert des Vorjahrs.
Der von den Übertragungsnetzbetreibern vermarktete EEG-Strom brachte im März Erlöse in Höhe von 146 Mio. €. Angesichts weiter sinkender Großhandelspreise am Spotmarkt der Pariser Börse EPEX ist die Bedeutung der Vermarktungserlöse an den Einnahmen auf dem EEG-Konto deutlich gesunken. Zuletzt kostete Grundlaststrom an der EPEX Spot im Mittel des Monats März nur noch 35,05 €/MWh und damit zehn Prozent weniger als vor einem Jahr.
Die Überschüsse auf dem EEG-Konto überraschen aber nicht nur angesichts der wegbrechenden Einnahmen aus der Vermarktung des EEG-Stroms sondern auch vor dem Hintergrund der hohen EEG-Stromproduktion und damit zusammenhängender Vergütungsansprüche im laufenden Jahr. Nach EUWID-Berechnungen auf der Grundlage der Einspeisedaten der Netzbetreiber sind im ersten Quartal 22,5 TWh Strom aus Wind- und Solarenergie erzeugt worden. Im Vorjahr lag der entsprechende Wert nach drei Quartalen bei 16,2 TWh.