Dezentrale Energiespeicher: Großes Potenzial für Energiewende deutet sich bislang erst an


Auf der Messe Intersolar präsentierten in der vergangenen Woche rund 250 Speicherhersteller ihre Produkte. Erstmals bekamen die Speicherhersteller eine eigene Halle. Allerdings fanden sich auch in anderen Messehallen Speicheranbieter, dort, wo die klassischen Photovoltaikmodulhersteller und Systemanbieter ihr Programm um das Thema Speicher erweitert haben.


Gegenwärtig geht es beim Thema Solarspeicher in erster Linie um die Möglichkeit für Endkunden, sich von steigenden Strompreisen abzukoppeln und durch einen höheren Eigenverbrauch die Bezugskosten zu senken. Mit wenigen Ausnahmen sind entsprechende Speichersysteme aus heutiger Sicht noch nicht wirtschaftlich, die Speicherhersteller arbeiten aber mit Hochdruck an kostenwirksamen Innovationen. Es gebe bereits Zeichen für eine Kostendegression, heißt es seitens des BSW-Solar. Auch die Unternehmen selbst berichten, dass neue Produktgenerationen bereits zu deutlich geringeren Preisen am Markt platziert werden können. Im Privatkundenbereich fielen aktuell Speicherkosten zwischen 20 und 25 ct/kWh fällig, hieß es bei einer Podiumsdiskussion auf dem ees-Forum der Intersolar.


Nach Einschätzung von Markus Hoehner, Managing Director des internationalen Speicher- und Batteriennetzwerks IBESA, sind die Speicher mittlerweile so günstig, dass sich eine positive Rendite der Investition in PV-Anlage und Speicher ergibt. Allerdings seien reine PV-Systeme immer noch attraktiver. Anders sehe es aus, wenn das PV-Speicherförderprogramm der KfW berücksichtigt wird: Rechnet man die entsprechenden Mittel ein, so erreichten Speicherlösungen einen ähnlichen Kapitalwert wie reine PV-Anlagen.


Auch beim BSW-Solar hofft man, dass das PV-Speicherprogramm nach dem Vorbild des 100.000-Solardächer-Programms als Katalysator und Anschubfinanzierung bei der Entwicklung des Speichermarkts dienen könne. Wie Jörg Maier vom BSW-Solar bei einem Pressegespräch auf der Intersolar deutlich machte, habe die Branche nicht den Wunsch, das Förderprogramm als Dauersubvention einzurichten. Die Finanzierung ist nach einem Beschluss des Bundestags bis 2015 gesichert, in der Branche geht man davon aus, dass damit in diesem und im nächsten Jahr 25 Mio. € an Fördermitteln zur Verfügung stehen. Ob es danach noch einen Bedarf für ein Verlängerung des Programms für ein bis zwei Jahre gibt, müsse man abwarten, sagte Maier.