Neben dem wesentlich geringeren Eingriff in den Baumbestand habe mit dem Einsatz des Hydraulik-Flügeltransporters auch die Störungen der Tierwelt auf ein notwendiges Minimum reduziert werden können, heißt es weiter. Die für den Transport der Rotorblätter auf klassischen Tiefladern vorgesehene Route wäre fast fünfmal so lang gewesen, der gesamte Anlieferungsprozess hätte sich über mehrere Wochen hingezogen. „Mit dem FTV 300 konnten wir alle Rotorblätter in nur sechs Arbeitstagen zu den jeweiligen Baustellen transportieren“, sagt der zuständige juwi-Projektmanager Robert Petek.
Wie juwi weiter ausführt wurden die Flügel Nachts mit speziellen Tiefladern quer durch Deutschland von Aurich in Ostfriesland bis in die Pfalz kutschiert. An der Anschlussstelle Winnweiler verließen die Transporter die A 63 und fuhren über ein kurzes Stück Landstraße zu einem festgelegten Umladeplatz. Nach Tagesanbruch verlud dann ein Kran jedes einzelne Rotorblatt auf den bereitstehenden Flügeltransporter. Dort wurde das tonnenschwere Teil sicher an die Hebehydraulik angeflanscht. Danach ging es im Schritttempo den kurvenreichen Weg hinauf zur Baustelle. „Der FTV 300 hat acht Achsen, alle einzeln lenkbar“, erklärt juwi Construction Manager Nico Baumann. Außerdem handelt es sich bei dem Spezialtransporter um einen sogenannten Selbstfahrer, bei dem der Transporter von einem Spezialisten der Spedition ferngesteuert wird.
Der Windpark „Bocksrück“ auf der Gemarkung der Ortsgemeinde Sippersfeld besteht aus drei Windrädern des Typs Enercon E 101, die bis Ende des Jahres fertiggestellt und an das Netz angeschlossen werden sollen. Die Anlagen haben jeweils eine Nennleistung von drei Megawatt. Zusammen können sie Jahr für Jahr rund 20 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom produzieren und rund 6.000 Drei-Personen-Haushalte versorgen.