Die traditionelle Einspeisevergütung (Feed-in Tariff) schützt Produzenten von Strom aus erneuerbaren Energien vor Strompreis-Fluktuationen. Deshalb waren Investitionen in erneuerbare Energien in Europa bislang mit einem sehr geringen Risiko verbunden, so Pöyry. Nun wechsele Deutschland, wie Frankreich und weitere europäische Länder, von der traditionellen Einspeisevergütung zu einem Marktprämienmodell. Damit rücke der Zeitpunkt, an dem Anlagenbetreiber gezwungen werden, ihren Strom an der Strombörse zu handeln (Direktvermarktung), immer näher. Dadurch werde der Wert dieser Anlagen zunehmend durch Erwartungen an Markterlöse bestimmt und der Volatilität der Strommarktpreise ausgesetzt.
Zukünftig erhalten die Betreiber von Erneuerbaren-Energien-Anlagen für ihren an der Strombörse gehandelten Strom eine Marktprämie. Die Einnahmen werden dafür von einem Referenz-Marktpreis (Börsenstrompreis) auf ein festgelegtes Unterstützungslevel gemäß den Vergütungssätzen des EEG aufgestockt. Die neuen Marktprämienmodelle bedeuten für Produzenten von Strom aus erneuerbaren Energien signifikante Ausgleichsrisiken und das Basisrisiko, dass der Referenz-Marktpreis nicht mit dem tatsächlich erzielten Preis übereinstimmt, heißt es. Darüber hinaus würden neue Anlagen, die unter dem Marktprämienmodell finanziert werden, wesentlich stärker den Marktbedingungen ausgesetzt sein als Anlagen unter der alten Einspeisevergütung.