Französisches Start-up entwickelt neuartige Biogasanlage


Nach Unternehmensangaben eignet sich die Anlage für kleine und ländliche Gemeinden und eine Vielzahl von Substraten wie beispielsweise landwirtschaftliche Reststoffe, Holz, Stroh und Bioabfälle aus Haushalten. Grundsätzlich kann die Anlage Mini-Green Power zufolge alle Arten von Biomasse verwerten, solange sie einen Feuchtigkeitsgrad von unter 60 Prozent aufweisen. Die Kapazität der Anlage liegt bei 2.000 bis 2.500 Tonnen Biomasse pro Jahr.


Die Anlage ist in drei Module untergliedert: In einen Biomasse-Speicher mit einer Trocknungsfunktion, um die Feuchtigkeit der Anlage anzupassen, einen Vergaser, mit dem die Biomasse in Synthesegas umgewandelt wird und einen Kessel, in dem das aufbereitete Gas unmittelbar danach verfeuert wird.


Für den Einsatz der Anlage gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wird die erzeugte Wärme direkt zu einer Turbine mit Kraft-Wärme-Kopplung geleitet oder die Wärme wird für die Beheizung von Gebäuden und für die Trocknung von Holz oder Klärschlämmen genutzt. Die Leistung der ersten Option beträgt 36 kW elektrisch und 120 kW thermisch. Bei der zweiten Option können mit der Anlage ungefähr 12.000 m3 Gebäude beheizt oder zwischen 600 und 1.000 Kilogramm Biomasse pro Stunde getrocknet werden. Das Gewicht der getrockneten Klärschlämme wird auf ein Drittel reduziert und kann somit einfacher transportiert werden. Beim Holz wird das Gewicht ebenfalls reduziert, wobei der Brennwert, und somit der Handelswert, verdoppelt wird. Insgesamt wurden drei Patente für das grüne Mini-Kraftwerk eingereicht.


Das Konzept von Mini-Green Power wurde gemeinsam mit der französischen Behörde für Atomenergie und alternative Energien (CEA) entwickelt. Das Unternehmen wurde bei der Gründung im Jahr 2014 vom Start-up Inkubator Incubateur Paca-Est (IPE) unterstützt und erhielt einen rückzahlbaren Vorschuss von 400.000 € von der öffentlichen Investitionsbank BPIfrance.