Das geht aus ersten Schätzungen des europäischen Marktforschungsinstituts Eurobserver im Biokraftstoff-Barometer hervor. Nachdem der Verbrauch im Jahr 2013 erstmals rückläufig war, erholte er sich den Angaben zufolge im Jahr 2014 zunächst, um nun wieder leicht zu fallen. Im Verkehrssektor wurden damit im vergangenen Jahr 14 Mio. Tonnen Rohöläquivalent (Mtoe) nachgefragt.
Grund für den leichten Rückgang war die Verringerung des Biodieselverbrauchs um 2,4 Prozent, während der Bioethanolverbrauch um 0,8 Prozent gestiegen ist. Damit kommt Biodiesel aber immer noch auf einen Gesamtanteil von knapp 80 Prozent. Das liegt Eurobserver zufolge daran, dass in Europa Dieselmotoren den Verkehrsbereich dominieren. Der restliche Anteil entfällt fast vollständig auf Bioethanol, während Biogas einen Anteil von 1,1 Prozent bzw. 150 ktoe erreicht. Der Verbrauch von Pflanzenöl im Verkehrssektor ist nur noch marginal.
Erste Schätzungen von Eurobserver zeigen, dass 2015 rund 12,9 Mtoe als nachhaltig zertifizierte Biokraftstoffe hergestellt wurden, was rund 92 Prozent des Gesamtverbrauchs entspricht. Die Diskrepanz erklärt sich durch das Versagen Spaniens, im Jahr 2015 die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Zertifizierung von Biokraftstoffen zu implementieren. Allerdings sei davon auszugehen, dass der spanische Biokraftstoffverbrauch im laufenden Jahr im Einklang mit der Nachhaltigkeitserfordernisse der EU-Richtlinie zum Ausbau der erneuerbaren Energien (RED-Richtlinie) stehen wird, da bereits ein königlicher Erlass verabschiedet worden sei.