Auch der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) nutzt die „Post-EEG“-Phase, um Bilanz zu ziehen über das erste Halbjahr. Demnach ist der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung in den ersten sechs Monaten von 30,8 Prozent im Vorjahr auf 32,8 Prozent gestiegen. Übermäßigen Grund zur Freude sieht der BEE aber nicht. Das liegt auch daran, dass die Energiewende am Wärmemarkt und im Verkehrsbereich nicht wirklich vorankommt und der Gesamtanteil der Erneuerbaren am Endenergieverbrauch daher erst bei 15 Prozent liegt. „15 Prozent erneuerbare Energie – im Umkehrschluss heißt das, bis zur Dekarbonisierung liegen noch 85 Prozent vor uns“ so BEE-Geschäftsführer Hermann Falk.
Dass die Energiewende nicht in ungebremsten Tempo voranschreitet, zeigen auch aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts für das Berichtsjahr 2014. Hier zeigt sich der dramatische Rückgang der Umsätze im Bereich der Solarenergie: Zwischen 2011 und 2014 sind die Branchenumsätze um drei Viertel geschrumpft – von mehr als 14 Mrd. € auf 3,68 Mrd. € im Jahr 2014. Auch den Markteinbruch bei der Bioenergie im Jahr des Inkrafttreten des EEG 2014 dokumentieren die Zahlen: Die Umsätze verringerten sich von 1,72 Mrd. € auf 1,27 Mrd. €. Besonders betroffen dabei das Segment der biologisch-chemischen Umwandlung von Biomasse, etwa im Zuge der Vergärung in Biogasanlagen. Hier halbierten sich die Umsätze annähernd auf 521 Mio. €.