Daneben ist für den Zeitraum ab 2017 eine detaillierte Lebenszyklusanalyse geplant. Wie das Unternehmen in seinem jetzt vorgelegten ersten Nachhaltigkeitsbericht (für 2016) schreibt, gewinne der Abbau von Anlagen, der so genannten ersten Generation an Bedeutung, während Fortschritte in der Windenergieanlagentechnik eine immer effizientere und ergiebigere Stromerzeugung ermöglichten.
Daraus ergebe sich die Notwendigkeit, umweltverträgliche und ökonomisch sinnvolle Lösungen für die Entsorgung und Wiederverwertung zu finden. Die Herausforderung bestehe vorrangig in der Zerlegung und Trennung der einzelnen Bauteile und Materialien. Die Verantwortung liege hier in der Regel beim Kunden, d.h. dem Eigentümer der Anlage. Nordex sehe sich jedoch in der Verantwortung, das Thema mitzugestalten. Zur Erreichung der Zielsetzung einer Recycelbarkeit von 85 Prozent bis 2018 habe der Anlagenhersteller in einer ersten Analyse zunächst die Recyclingquote für die im Jahr 2016 meistverkauften Windenergieanlage vom Typ N117/2400 mit drei verschiedenen Türmen ermittelt.
Es handelt sich um zwei Stahltürme mit Bauhöhen von 91 m bzw. 120 m und einen Hybridturm mit einer Höhe von 141 m. Im Rahmen der Analyse wurden die Rotorblätter, die Rotornabe, das Maschinenhaus, der Turm, das Fundament sowie die relevaten Betriebsflüssigkeiten untersucht.
Unter der Annahme, dass die Materialien Stahl, Aluminium, Kupfer und Beton vollständig und die Betriebsflüssigkeiten zu 72 Prozent wiederverwertbar sind, wurde für die N117/2400 mit den den drei unterschiedlichen Turmtypen eine Recycelbarkeit von 86,7 Prozent, 91,0 Prozent bzw. 95,8 Prozent ermittelt. Wird das Fundament in die Anlage miteinbezogen, steigt dieser Wert aufgrund des höheren Betonanteils auf 97,1 Prozent, 97,9 Prozent bzw. 98,3 Prozent. Das Fundament der Anlage sei stark von der Anlagengröße und der Bauart des Turms abhängig, so Nordes. Weitere Einflussfaktoren seien die Höhe des Grundwasserspiegels und die Bodenbeschaffenheit. Dadurch könne die Fundamentmasse stark variieren, heißt es in dem Bericht.
In Anbetracht des zunehmenden Abfallvolumens durch den Rückbau alter Windenergieanlagen habe die Nordex-Gruppe ihre Maßnahmen zum Recycling von Großkomponenten im Jahr 2016 fortgeführt. So würden gebrauchte Rotorblätter in Kooperation mit Umweltdienstleistern verwertet und der Zementindustrie zur stofflichen und thermischen Wiederverwertung von Glasfasern und hochkalorischen Kunststoffen zugeführt.