Im Einzelnen erwartet die Mehrheit der Befragten gleichbleibende Großhandelspreise für Strom (71 Prozent), Rohöl (77 Prozent), Erdgas (81 Prozent) und Kohle (79 Prozent). Die mittelfristigen Einschätzungen sehen allerdings anders aus. Drei Viertel der befragten Energieexperten rechnen mit steigenden Strompreisen in den nächsten fünf Jahren. Ähnlich eingeschätzt werden auch die weltweiten Rohölpreise (67 Prozent) und die Erdgaspreise in Deutschland (63 Prozent).
Anders gestaltet sich das Bild bei den Kohlepreisen. Hier erwarten 31 Prozent der Befragten sinkende Preise und nur rund ein Viertel steigende Preise in der mittleren Frist. Damit ist der Anteil der Experten, der sinkende Preise erwartet, verglichen mit der vorangegangenen Befragung noch einmal um drei Prozentpunkte gestiegen. Die relative Mehrheit (43 Prozent) geht aber weiterhin von stagnierenden Preisen auch in der mittleren Frist aus.
Mittelfristige Preiserwartungen unverändert
Im Vergleich zur vorangegangenen Erhebung im November 2016 sind die Preiserwartungen bei Strom, Erdgas und Rohöl über die mittlere Frist nahezu unverändert geblieben. In der kurzen Frist erwarteten die Experten in der Erhebung zuvor zwar ebenfalls mehrheitlich stagnierende Preise, jedoch hat auch rund ein Drittel bei Strom und Rohöl steigende Preise erwartet. Dieser Anteil ist in der aktuellen Befragung auf 18 Prozent beziehungsweise 17 Prozent gefallen. Bei den kurzfristigen Erdgas- und Kohlepreiserwartungen ist diese Entwicklung ebenfalls zu beobachten – die Änderungen sind allerdings wesentlich geringer (von 19 Prozent auf zehn Prozent bei Erdgas beziehungsweise von 17 Prozent auf sieben Prozent bei Kohle).
Mit Blick auf europäische CO2-Emissionsrechte erwarten rund zwei Drittel der von ZEW befragten Experten einen Preis zwischen fünf € und zehn € pro Tonne CO2 in den nächsten sechs Monaten. Bei einem aktuellen Preis von etwa fünf € pro Tonne CO2 entspricht das Erwartungen von stagnierenden bis leicht steigenden Preisen. 18 Prozent der Befragten halten sogar einen Preis unterhalb von fünf € für wahrscheinlich. Im Vergleich zur vorangegangenen Befragung ist das ein Zuwachs von sechs Prozentpunkten. Rund ein Drittel der Befragten erwartet mittelfristig Preise in Höhe von zehn € bis 15 Euro pro Tonne.