Dieser Trend werde sich wohl fortsetzen, vermutet der Geschäftsführer der PV-Handelsplattform pvXchange Martin Schachinger. Einerseits würden immer mehr freie Kontingente auf den Markt geworfen. Andererseits sei eine Lücke zwischen den von der EU-Kommission für Oktober veröffentlichten Mindestimportpreisen von 37 beziehungsweise 42 Eurocent pro Watt-peak und den existierenden Durchschnittspreisen im Markt zu schließen.
Für den November gibt pvXchange den Preis für Hocheffizienzmodule mit 0,51 €/Wp an, Mainstream-Produkte sind für 0,39 €/Wp zu haben. Für Low-Cost-Angebote sind Nettopreise von 0,27 €/Wp fällig. Der aktuelle Trend der Preissenkungen werde sich bis Jahresende noch fortsetzen.
Punktuelle Modulknappheit löst sich bis Dezember vollständig auf
Neben frei werdenden Projektmengen werde es zunehmend wieder Lagerräumungsverkäufe geben, so dass sich die punktuell noch wahrnehmbare Modulknappheit bis Anfang Dezember wohl vollständig auflösen wird. „Wer also noch freie Montagekapazitäten hat oder bekommen kann, der sollte die Umsetzung von bereits beauftragten oder zumindest schlüsselfertig entwickelten Projekten in Erwägung ziehen, nochmals hart mit seinen Lieferanten verhandeln und das benötigte Material zu reduzierten Preisen umgehend einkaufen“, sagt Schachinger.
Gegen eine schnelle Projektrealisierung in diesem Jahr spreche in erster Linie eine bereits existierende gute Auslastung bis zum Jahresende und natürlich das sich zunehmend verschlechternde Wetter. Darüber hinaus nehme die Abhängigkeit von der Einspeisevergütung und dem deutschen EEG bei fallenden Preisen weiter ab. Sofern mit einem bis auf weiteres stabilen EEG zu rechnen ist, ist bei einem Bau und einem Netzanschluss zu Anfang des kommenden Jahres zudem eine längere garantierte Vergütung ein weiterer Pluspunkt. Für 2018 zeichnen sich weitere, sowohl markt- als auch technologiebedingte Preissenkungen ab.
Mindesimportpreis wird Marktpreise für Module aus asiatischer Produktion vorgeben
Die Marktpreise für Module aus asiatischer Produktion werden sich in Europa nach Einschätzung Schachingers wohl am jeweils gültigen Mindestimportpreis orientieren. Das wären ab Januar 34 Eurocent pro Watt-peak für polykristalline und 39 Eurocent pro Watt-peak für monokristalline Module. Vierteljährlich werden die Preise dann um zirka 2 Eurocent sinken. „Diese Preisentwicklung kann eigentlich nur durch eine Modulverknappung verhindert werden, die jedoch bis auf weiteres nicht in Sicht ist.“