Die EnviTec Biogas AG will mit dem Anlagenbau künftig bei einem mittelfristigem Umsatzziel von jährlich rund 40 Mio. € einen positiven Ergebnisbeitrag zum Gesamtkonzern liefern. Das erklärte der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Olaf von Lehmden, jetzt anlässlich des Mitarbeiter-Jahresabschlusstreffens. „Aufgrund der unsicheren Rahmenbedingungen in einigen Kernmärkten und der wachsenden Bedeutung internationaler Märkte haben wir in 2017 eine Strukturanpassung vorgenommen und die Bereiche Genehmigung und Statik ausgelagert sowie die Projektabwicklung verschlankt.
Auch für die Zukunft von EnviTec zeigt sich von Lehmden optimistisch: „Trotz vieler Stolpersteine, die uns die Politik seit unserem umsatzstärksten Jahr 2011 in den Weg gelegt hat, haben wir uns behauptet und weiterentwickelt.“ Für 2018 rechnet er mit einer weiterhin positiven Geschäftsentwicklung. So liege beispielsweise der Auftragsbestand im Anlagenbau mit 60 Mio. € auf einem für die Jahreszeit bereits sehr hohem Niveau. Gleichzeitig habe EnviTec seine Strategie im Anlagenbau für die kommenden Jahre angepasst.
Fokus auf Ergründung neuer Anwendungen und Verfahren sowie der Exploration neuer Märkte
„Darüber hinaus wird der Fokus unserer Arbeit auch 2018 ganz klar auf der Ergründung neuer Anwendungen, Verfahren und der Exploration neuer Märkte liegen, die unabhängig von aktuellen Vergütungen und der Gesetzgebung sind“, so von Lehmden. Trotz der aktuell guten Auftragslage müsse das börsennotierte Unternehmen immer wieder seine Wandelbarkeit unter Beweis stellen.
Dabei gelte es, Trends möglichst früh zu erkennen und das eigene Portfolio weiter auszubauen. „Dies gelang uns 2017 besonders in unserem Service-Segment“, so der Vorstandsvorsitzende. Neben dem Ausbau der vorhandenen Ersatzteillager für einen noch prompteren Service konnte EnviTec sein Servicespektrum um die Wartung und Störungsbehebung von Gasaufbereitungsanlagen erweitern.
Konzept, innovative Partnerschaften einzugehen, zahlt sich aus
Außerdem zahle sich das Konzept aus, innovative Partnerschaften einzugehen. Soeben wurde der Biogas-Allrounder für seinen innovativen und integrativen unternehmerischen Ansatz der Nutzung von Biogas als Kraftstoff im Verkehrssektor von der Deutschen Energie-Agentur (dena) geehrt. „Unser Geschäftsmodell zeigt, wie wichtig es ist, sich als Anlagenbauer auch Endverbrauchermärkten zu nähern und im Sinne von Kunden und Umweltschutz zu handeln“, so der Finanzvorstand der EnviTec-Gruppe, Jörg Fischer.
Neues Geschäftsmodell: Nutzung von Biogas als Kraftstoff im Verkehrssektor als bioCNG
Mit einem Geschäftsmodell möchte EnviTec die Nutzung von Biogas als Kraftstoff im Verkehrssektor als bioCNG (Compressed Natural Gas aus Biomethan) fördern. Hierzu ging das Unternehmen bereits im Frühjahr dieses Jahres eine Kooperation mit der Münchner Bauer Kompressoren ein. Neben der Innovationsbereitschaft des EnviTec-Teams hob der Vorstandsvorsitzende zudem die Entwicklungen im Eigenbetrieb hervor. „Der Eigenbetrieb kann 2017 erneut an die Erfolge aus den Vorjahren anknüpfen.“ Damit sei das Geschäftssegment nach wie vor das stärkste der gesamten EnviTec-Gruppe. Der Umsatz in diesem Bereich wurde seit 2011 nahezu vervierfacht, so von Lehmden.
Die EnviTec Biogas AG deckt nach eigenen Angaben die gesamte Wertschöpfungskette für die Herstellung von Biogas ab und betreibt auch eigene Biogasanlagen. 2011 hat EnviTec Biogas das Geschäftsfeld um die direkte Vermarktung von aufbereitetem Biomethan sowie die Grünstrom- und Regelenergievermarktung erweitert. Das Unternehmen ist inzwischen weltweit in 14 Ländern vertreten und erzielte 2016 einen Umsatz von 162,9 Mio. € und ein EBIT von 4,2 Mio. €. Insgesamt beschäftigt die Gruppe derzeit 440 Mitarbeiter.