Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen von einem Investor schon vor einigen Monaten eine strategische Finanzspritze in Höhe von 40 Mio. € erhalten. Im ersten Investitionsschritt werden nun die Produktionskapazitäten des Unternehmens am Standort Italien erweitert, das Gebäude hierfür in Kooperation mit der Provinz Trentino und der regionalen Entwicklungsgesellschaft Trentino Sviluppo umgebaut. Außerdem investiert Solidpower in die weitere Forschung der Festoxid-Brennstoffzellentechnologie (SOFC).
Vision 2020: 16.000 produzierte Mikrokraftwerke pro Jahr
Die Produktionsflächen in Italien werden um 7.000 m² Fläche erweitert und damit verdoppelt, gleichzeitig werden die Produktionskapazitäten massiv erhöht: Statt wie bisher 1.500 sollen bis 2020 jährlich bis zu 16.000 Mikrokraftwerke produziert werden. Diese Ausweitung lässt sich Solidpower einiges kosten: In den nächsten drei Jahren werden 18,9 Mio. € in den Ausbau der Produktionsstätten und in die Anschaffung neuer, hochmoderner Produktionsmaschinen gesteckt. Weitere 9,1 Mio. € fließen in ein SOFC-Forschungsprojekt in Kooperation mit der Bruno-Kessler-Stiftung und der Universität Trento zur weiteren Optimierung der innovativen Brennstoffzellen-Technologie.
Insgesamt schafft Solidpower in Italien bis zum Jahr 2020 circa 80 neue Arbeitsplätze und erhöht seinen dortigen Mitarbeiterstab von derzeit 71 auf gut 150. Zusammengenommen mit den Standorten im Nordrhein-Westfälischen Heinsberg, in der Schweiz und in Australien wird das Unternehmen auf über 220 Mitarbeiter anwachsen. Der Ausbau der Produktionsstätte wird es dem Unternehmen ermöglichen die Herstellungskosten zu reduzieren und somit der Brennstoffzelle den Weg in den Massenmarkt ebnen.
Laufzeitrekord mit SOFC-Stacks
Erst kürzlich sei im Forschungszentrum Jülich ein neuer Rekord für die Laufzeit von SOFC-Stacks aufgestellt worden. Seit 2007 wird in Jülich ein SOFC-Stapel unter Realbedingungen im Dauerbetrieb untersucht. Die nun erreichte Zehn-Jahres-Marke sei ein neuer Weltrekord für die Laufzeit von Brennstoffzellen-Stacks. Das Materialsystem der langlebigen Brennstoffzellen in Jülich wurde in einem gemeinsamen Forschungsprojekt ausgewählt und entspricht nach Angaben des Unternehmens der bei Solidpower eingesetzten Brennstoffzellen-Technologie.
Der Test in Jülich wurde im Rahmen des EU-Projektes REAL-SOFC gestartet, das die Verbesserung der Lebensdauer von Festoxid-Brennstoffzellen zum Ziel hatte. Mittlerweile hat Solidpower die im Jülicher Forschungszentrum verwendete Technik industriell weiterentwickelt und setzt bei seinen Produkten die zweite Generation der anodengestützten Technologie ein.