In den vergangenen Jahren sei eine beachtliche Lernkurve durchschritten worden. Höhere Stromerträge und mehr Betriebsstunden hätten die sinkenden Vergütungen im EEG aufgefangen sowie die Systemstabilität gestützt und würden dies auch in 2017 tun. Die Windindustrie stelle sich den wettbewerblichen Ausschreibungen in Deutschland wie auch international.
Die Nachfrage nach Anlagentechnologien „Made in Germany“ sei auch auf internationalen Märkten auf unverändert hohem Niveau. VDMA Power Systems prognostiziert einen Weltmarkt für Windenergieanlagen an Land in einer Größenordnung von 54.000 MW im Jahr 2017. „Die Windindustrie ist in einer guten Ausgangsposition“, unterstrich Zelinger: „Unternehmen aus Deutschland können ihre Position in Wachstumsmärkten ausbauen, müssen aber Herausforderungen meistern. Der starke chinesische Markt sei noch immer weitgehend verschlossen. Hohe Anforderungen an lokale Fertigung erschwerten den Wettbewerb zum Beispiel in der Türkei. Die Bundesregierung müsse weiter für faire Marktchancen streiten.“ Die längerfristige Entwicklung des US-Markts unter der neuen Regierung sei mit großen Fragezeichen versehen.
Mit einem Zubau von 4.625 MW an Land hat die deutsche Windindustrie die vom BWE und VDMA Power Systems im Juli 2016 abgegebene Prognose für den Heimatmarkt erfüllt, heißt es. Laut der Analyse der Deutschen Windguard entspricht das einem Wachstum gegenüber dem Vorjahr von knapp einem Viertel, bleibt aber unter dem Volumen aus dem Jahr 2014. Beide Verbände erwarten auch für die Übergangsjahre 2017 und 2018 zum neuen Ausschreibungssystem einen starken Zubau. Dieser sei potenziell erforderlich, um im Sinne der Sektorkopplung auch den Wärme- und den Verkehrssektor mit Strom aus erneuerbaren Energien zu versorgen, so wie es von der Politik angestrebt werde.