Gesucht werden anwendungsorientierte Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur praktischen Erprobung innovativer Ansätze, so genannte Reallabore. Der Aufruf ist bis zum 31. Mai 2017 befristet, Anträge nimmt die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) als Projektträger des BMEL entgegen.
Bioenergie soll wie alle erneuerbaren Energieträger künftig stärker an den Markt herangeführt werden, führt die FNR aus. Dabei dürften ihre Vorteile wie hohe Flexibilität und Grundlastfähigkeit aber nicht aus dem Blick geraten. Um Bioenergie auch künftig unter den steigenden Anforderungen einer möglichst kosteneffizienten Energiewende nachhaltig einsetzen zu können, gilt es deshalb, die durch sie erzielbaren Systemdienstleistungen stärker oder „smarter“ als bisher zu nutzen. Bioenergieanlagen können und sollten ihre Stärken als multifunktionale, sektorübergreifende Energiedienstleister insbesondere für Netzstabilität, Versorgungssicherheit und Energiespeicherung mehr als bislang ausspielen. Zusätzlich können auch ihre Potenziale im Klima-, Umwelt- und Naturschutz zum Beispiel für mehr Biodiversität oder Boden- und Gewässerschutz durch alternative Energiepflanzen mit einbezogen werden.
Im Ergebnis seien unterschiedliche Ansätze für verschiedene Systemdienstleistungen denkbar, dafür bedarf es neuer technischer Entwicklungen und Geschäftsmodelle. Hierfür sucht das BMEL im Rahmen des jetzt veröffentlichten Aufrufs „Systemische Integration von Bioenergie in bestehende und neue Energiesysteme“ Projektideen. Möglich sind Vorhaben in den Bereichen „Experimentelle Entwicklung“ und „Industrielle Forschung“. Die Vorhaben sollen auf Lösungen für dezentrale, vor allem ländliche Energiesysteme zielen. Die Sektorenkopplung von Strom, Wärme und Mobilität ist ebenso wie die Kombination mit anderen erneuerbaren Energien erwünscht.
Der Aufruf untersetzt den Förderschwerpunkt „Optimierung der Integration der Bioenergie in regionale und überregionale Energie-(infrastruktur-)systeme (Wärme, Strom, Mobilität) mit dem Ziel der Verbesserung der Systemstabilität und der Energieeffizienz“, die Förderung erfolgt mit Mitteln aus dem Sondervermögen Energie- und Klimafonds (EKF) der Bundesregierung.
Der vollständige Aufruf steht hier zur Verfügung. Ansprechpartner bei der FNR ist Detlef Riesel (E-Mail: d.riesel@fnr.de).