Das Regelkraftwerk besteht aus einer Batterie mit einer Leistung von acht MW und einer Gasturbine mit einer Leistung von fünf MW. Das Batteriekraftwerk habe eine sehr kurze Reaktionszeit und könne innerhalb von Sekunden die geforderte Leistung zur Verfügung stellen, betont der Versorger. Dagegen reagiert die Gasturbine langsamer. „Sie hat dafür jedoch eine unendliche Kapazität und sorgt so für eine dauerhafte Bereitstellung von Energie“, heißt es bei der TWL AG. Gleichzeitig könne sie das Batteriekraftwerk wieder aufladen.
„Mit Hilfe des kombinierten Regelkraftwerks haben wir die Möglichkeit, Schwankungen im Netz sehr schnell über die Batterie und dauerhaft über die Gasturbine auszugleichen und sorgen so dafür, dass das Netz stabil bleibt“, erläuterte Reiner Lübke, Technischer Vorstand von TWL. Für die Kombination aus Batteriekraftwerk und Gasturbine hat TWL nach eigenen Angaben ein Patent angemeldet, das bereits zur Prüfung zugelassen wurde.
Realisiert wird das Projekt gemeinsam mit der Netzgesellschaft KNS mbH, einer 100-prozentigen Tochter des Ludwigshafener Energieversorgers. TWL rechnet mit einer Bauzeit von etwa zwölf Monaten und investiert etwa sechs Mio. € in den Bau der Anlage. Zusätzlich erhält TWL 700.000 € aus Fördermitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des Forschungsprojekts „Schaufenster intelligente Energie – digitale Agenda für die Energiewende“ (Sinteg).
Mit dem kombinierten Regelkraftwerk beteiligt sich TWL am „Designetz: Baukasten Energiewende – von Einzellösungen zum effizienten System der Zukunft“, einem der fünf Schaufenster von Sinteg. TWL arbeitet mit zahlreichen weiteren Partnern aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Nordrhein-Westfalen daran, die vielen dezentralen Energieerzeuger, -speicher und -verbraucher intelligent zu vernetzen. Gerade auf dem Land wird häufig mehr Energie erzeugt als verbraucht wird, in der Stadt ist es umgekehrt.
„Designetz“ will diese Stadt-Land-Schere ausgleichen. So viel Energie wie möglich soll jedoch nach wie vor ökologisch lokal erzeugt und verbraucht werden, im Fall des Regelkraftwerks von TWL also in Ludwigshafen. Erst wenn Bedarf entsteht, der nicht vor Ort gedeckt werden kann, greift das übergeordnete Netz, sodass eine sichere Versorgung auch zu Spitzenlastzeiten gewährleistet ist. Das Projektvolumen für „Designetz“ beläuft sich auf insgesamt rund 66 Mio. €. Etwa 30 Mio. € stammen aus Fördermitteln des BMWi.