Besonders seit März 2017 sank die Online-Nachfrage nach Speicherangeboten massiv ab und erreichte im Juni den tiefsten Stand seit zwölf Monaten, während die Anzahl der angebotenen Stromspeicher bei neuen Anlagen weiter zunimmt. Zu diesen Ergebnissen kommt der SolarContact-Index, für den die DAA Deutsche Auftragsagentur GmbH regelmäßig die Online-Nachfrage nach Dienstleistungen rund um Photovoltaikanlagen auswertet.
Solarstromspeicher gelten als eines der schnellwachsenden Geschäftsfelder in der gebeutelten Solarbranche. Noch zu Jahresbeginn schienen die Aussichten aufgrund weiter gesunkener Speicherkosten und vielen attraktiven Angeboten rosig. Doch diese Begeisterung scheint laut der aktuellen Halbjahres-Analyse des SolarContact-Indexes der DAA nur noch bei der Neuninstallation einer PV-Anlage zu herrschen: Während die Nachfrage nach PV-Anlagen unter anderem mit Speicher im 2. Quartal 2017 deutlich angezogen hat, so scheint die Nachrüstung eines Stromspeichers für viele Inhaber von Bestandsanlagen an Attraktivität verloren zu haben.
Nachfrage nach einzelnen Stromspeichern ohne PV-Anlage sinkt
Während im Februar die Nachfrage nach Angeboten für Solaranlagen als auch die Nachfrage nach einzelnen PV-Speichern mit 145 Indexpunkten für Speicher und 149 Indexpunkten für PV-Anlagen nahezu gleich auf und auf einem sehr hohen Niveau lag, entwickelten sich beide Indexverläufe darauffolgend sehr unterschiedlich. So stieg die Nachfrage nach Angeboten über Solaranlagen weiter an und erreichte im Juni ein im saisonalen Vergleich hohes Niveau von 143 Punkten. Im Juni 2016 lag dieser Wert noch bei nur 88 Punkten. Die Nachfrage nach einzelnen Stromspeichern ohne PV-Anlage sank hingegen kontinuierlich ab und erreichte im Juni mit 66 Indexpunkten den tiefsten Stand seit zwölf Monaten.
Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass die Besitzer einer PV-Anlage immer weniger an der Nachrüstung eines Speichers interessiert sind. Interessenten an einer Neuinstallation einer PV-Anlage lassen sich hingegen immer häufiger auch einen Stromspeicher mit anbieten. Dies geht auch aus einer kürzlich veröffentlichten Auswertung der DAA GmbH von rund 1.000 tatsächlich gestellten Angeboten über Photovoltaikanlagen hervor: Diese zeigte, dass die Angebote, die dem Kunden letztlich offeriert werden, immer öfter einen Stromspeicher beinhalten. Die Häufigkeit der Angebote mit Stromspeicher stiegen demnach von 2016 (29 Prozent der Angebote mit Stromspeicher) um rund zehn Prozent im Jahr 2017 (38 Prozent der Angebote mit Stromspeicher) an.
Technische und wirtschaftliche Gründe für hinkende Nachrüstung
Dass die Nachrüstung von Stromspeichern den Neuinstallationen so deutlich hinterherhinkt, liegt sowohl im technischen als auch wirtschaftlichen Bereich begründet: Nicht jeder Stromspeicher lässt sich bei jeder älteren Anlage problemlos nachrüsten. Zudem stehen der Investition in einen Stromspeicher die hohen Einspeisevergütungen bei den älteren Anlagen entgegen. Der Bestand an Anlagen, die technisch als auch wirtschaftlich für eine Speichernachrüstung geeignet sind, ist also begrenzt. Zukünftig dürfte die Nachrüstungsquote daher noch weiter sinken.