Rhein-Main-Region will elf Brennstoffzellenbusse einführen


Rheinland-Pfalz und Hessen unterstützen den Aufbau einer Wasserstofftankstelle in Wiesbaden mit jeweils einer Mio. €, teilte die Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) mit. Am 31. Juli wird die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Bündnis 90/Die Grünen) einen entsprechenden Förderbescheid übergeben. Des Weiteren ist ein technisches Kompetenzzentrum inklusive Buswerkstatt bei der MVG in Mainz vorgesehen.


Neben der MVG sind die Wiesbadener ESWE Verkehrsgesellschaft und traffiQ, die städtische Nahverkehrsgesellschaft aus Frankfurt am Main, an dem Projekt „H2Bus Rhein-Main“ beteiligt. Im Rahmen des Projekts ist die Anschaffung von je zwei Solo- und Gelenkbussen in Wiesbaden als auch in Mainz geplant. Für Frankfurt sollen drei Solobusse bestellt werden. Gefördert wird das Projekt im Rahmen der EU-Förderinitiative „Joint Initiative for hydrogen Vehicles across Europe“ (Jive).


Wasserstoff ist in der Region Rhein-Main aus zwei Quellen vorhanden: dem „Energiepark Mainz“ mit einer Power-to-Gas-Anlage und dem Industriepark Frankfurt-Höchst, wo Wasserstoff als Nebenprodukt anfällt. Einen Bus mit dem gasförmigen Wasserstoff aufzutanken, dauert nach Angaben der Wasserstoff- und Brennstoffzelleninitiative Hessen nur zehn Minuten und eine Füllung reicht für mindestens 300 Kilometer. Damit sei sie ausreichend für den täglichen Linienverkehr.


Die Brennstoffzellensysteme sollen von dem niederländischen Unternehmen HyMove B.V. aus Arnheim geliefert werden. HyMove zufolge besteht insbesondere in Deutschland viel Interesse daran, Busse mit HyMove-Technologie als öffentliche Verkehrsmittel einzusetzen. Hintergrund ist, dass rund 20 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland aus dem Verkehrssektor stammen. Im Flächenland Rheinland-Pfalz ist der Verkehr mit fast einem Drittel am gesamten Energieverbrauch beteiligt, so die MVG. Elektromobilität und Wasserstoffbrennzellen seien daher wichtige Bausteine für die Mobilität der Zukunft.


Die EU-Förderinitiative Jive beabsichtigt, bis zum Jahr 2020 europaweit mehr als 500 Brennstoffzellen-Busse auf die Straße zu bringen. Im ersten Schritt ist der Einsatz von 142 Brennstoffzellen-Bussen in neun europäischen Städten bzw. Großstadtregionen geplant. Ein weiteres Ziel der EU-Förderinitiative ist der Aufbau der größten Wasserstofftankstellen-Kapazität in Europa.