Bisher hatte der Hersteller seine Anlagen mit Nabenhöhen von über 120 m in Kontinentaleuropa ausschließlich auf Hybridtürmen – einer Kombination von Beton- und Stahlrohrturm – errichtet.
Bei sehr großen Nabenhöhen wäre der Durchmesser eines herkömmlichen unteren Stahlrohrsegments über 4,30 m breit, so dass ein Transport unter Brücken hindurch nicht möglich gewesen wäre. Bei dem neuen Turm ist der Durchmesser im unteren Segment genau 4,30 Meter breit, so dass dieses logistische Nadelöhr behoben wurde, heißt es.
Ziel des neuen Windenergie-Turmkonzepts sei es, das Know-how und die Erfahrung mit hohen Turmvarianten als Alternative zur Nutzung eines Hybridturms zu erweitern. Die vorliegenden, aktuellen Testergebnisse bestätigten bereits heute eine einwandfreie Eignung des Stahlrohrturms auch mit Blick auf eine 20-jährige Betriebszeit der Turbine. Ab Mitte nächsten Jahres werde die Turmtechnologie vorerst für internationale Märkte für die kürzlich eingeführten Windenergieanlagen N131/3600 sowie N131/3900 verfügbar sein. Mit der weiteren Turmvariante senke Nordex zudem erneut die Stromgestehungskosten seiner Anlagenflotte.
Der Standort des Projekts befindet sich in Nordrhein-Westfalen, im Windtestfeld Grevenbroich der windtest grevenbroich gmbh. Das Testfeld habe für Nordex eine historische Bedeutung. Hier habe der Windenergieanlagenhersteller bereits im Jahr 2000 die damals weltweit erste Multimegawattanlage, die N80/2500, errichtet und in Betrieb genommen.
Auch GP Joule Gründer und Geschäftsführer Ove Petersen erklärte, dies sei bereits die zweite Kooperation mit Nordex im Kontext der Planung, Errichtung und des Betriebs eines neuen Anlagentyps. Bereits Anfang des Jahres wurde auf dem Windtestfeld Nord in der Südermarsch bei Husum die erste Schwachwindturbine N131/3600 von Nordex durch GP Joule errichtet.